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GOLLNITZ.
Altenburg.
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Aus dem 16. Jahrhundert die Anlage des 8,3 m langen, 6 m breiten Langhauses.
[An dieses schloss sich westlich noch ein Thurm, welcher 1553 und 1708 ausbrannte
bezw. dann abgebrochen wurde.] Es wurden [daher] zwei plumpe Strebepfeiler an
der Westmauer der Kirche nöthig. Der Brand von 1553 beschädigte die ganze
Kirche. Reparaturen: 1557 [Jahreszahl war an einem Stein über der Eingangs-
Thür], 1680 (am Thurm), 1686, nach Blitzschlag von 1709 (am Thurm), 1735, 1795
(im Innern), wobei an den Chor nördlich ein Anbau gesetzt sowie die Kirche ver-
tieft wurde. [Damals wurden auch die steinernen Gewölbe über dem Chor und
der Triumphbogen abgebrochen.] Somit unbedeutender Bau. Flache Decken über
allen Räumen; an der Chor-Südseite und der Westseite je ein, an jeder Langhaus-
Langseite je drei korbbogige Fenster; an der Langhaus-Nordseite darunter recht-
eckige Thüren; auf dem Dach zwischen Chor und Langhaus ein 1680 renovirter,
achteckiger Dachreiter mit Kuppel. v. Beust, Jahrb. V, S. 123. 125 f. (zu 1553. 1554.
1680. 1686. 1709. 1795). Kirchengalerie I, S. 131 n. Ans. (auf Bl. 1 d. Ephor. Altenb.), und J. u. E.
Löbe I, S. 249 mit z. Thl. nicht stimmender Beschreibung. J. Löbo, in Osterländ. Mitth. a. a. O.
[Grabsteine bezw. Begräbnissstellen derer von Wahren, nämlich Asmus
1552, Daniel 1571, Joachim 1589, Günther 1610, in der Kirche gewesen.
Kirchengalerie I, S. 132. J. u. E. Löbe, S. 251.]
Stühle; Polster mit Lederpressung aus dem 17. Jahrhundert, interessant.
Crucifix (1893 im Pfarrhaus), aus dem 16. Jahrhundert, gute Arbeit nürn-
berger Art, mit halblebensgrossem Körper; Holz.
Kelch. ANNO 1651 DONVM MAGISTRI IOHANNIS ZEISOLDI PHYS.
IN ALMA SALANA MAGNIFICI ET MJOSEPHI OLAV-
DERI ECCLESIAE ALTEBVRGENSIS ARGHIDIACONI sehr undeutlich (punk-
tirt) auf dem Sechspass-Fuss. Knauf gebuckelt, mit (leeren) Würfeln. 1915 cm
hoch. Hostienteller dazu, mit: 1651. Silber, vergoldet, Zeichen (Altenburger
Hand; J. u. E. Löbe, S. 251.
rund,
Hostienbüchse, 1688 von Krügelstein (Goldarbeiter zu Naumburg), r"
mit gravirtem Abendmahl. Silber. J. u. E. Lobe a. a. 0.
(Gefässe und Geräthe, ältere, nicht mehr vorhandene, sowie solche
neuester Zeit. J. u. E. Löbe, S. 250. 251.)
3.118
Buch (Perikopen, 1721) -Decke1, 1736 von Martha Elisab. von Freywald (auf
Schwanditz, s. d.) geschenkt, mit hübsch gravirten Schliessen und Ecken. Silber.
J. u. E. Löbe a. a. O.
3 Glocken, 1801 von Gebr. Ulrich.
S. 250 mit den Inschriften, auch übe; ältere Glocken.
mit Inschr. d. einen Glocke, S. 191 üb. eine ältere G1.
Kirchengalerie I, S. 131, u. J. u. E. Löb e,
Löbe, in Osterläud. Mitth. VII, S. 199. 201
Volger, Bad Ronneburg, S. 30.
[Bitte rgut. Ein ritterlieher Stammsitz ist hier nicht nachgewiesen. Verschiedene
von Göllnitz im 13. und 14. Jahrhundert gehören nicht hierher oder waren nicht adelig.
Doch war wohl im 16. Jahrhundert schon ein Gut hier. Es gehörte wohl den Besitzern
von Kertschitz (s. d.) und Zschöppnitz (s. die hier das Kirchenpatronat hatten, oder (viel-
leicht getheilt) denen von Wahren auf Sehwanditz (s. von denen mehrere Mitglieder hier
begraben waren, jedenfalls dem Asmus von Wahren auf Zschöppnitz und Schwanditz (T 1552,
s. Kirche, Grabstein). Seit Anfang des 17. Jahrhunderts gehörten Gut und Ort sicher den