149 Altenburg. DOBITSCHEN- 149
[Gefässe etc, ältere, nicht mehr vorhanden. J.
3 Glocken, 1844. v. Beust V, S. 31 üb. die v. 1784.
die älteren. J. u. E. Löbe a. a. 0., auch über die älteren.
u. E. Löbe a. a. 0.]
Kirchengalerie, S. 16.
19, über
Ki fßh h Of. Grabstein an der Nordwand des West-Vorbaues der Kirche,
Inschrift für Pf. Geusenhayner (Geisenhainer, 1' 1741) 1744, in einem verschnörkelten
Schild, von schlecht gearbeiteten Engeln umgeben, auf einem Untersatz, der ganz
eigenartig als Felsgrotte mit einem in der Mitte der Höhlung sichtbaren Sarg-
Vordertheil gearbeitet ist. Sandstein. Als Bekrönung des Grabsteines ist jetzt
eine nicht dazu gehörige Christusfigur aufgestellt.
Rittergut. Besitzer waren die 1204-1555 hier vorkommenden Ritter von
Dobitschen, dann Georg von Oreutzen, 1598 durch Tausch von ihm Loth vom Ende,
1602 Conrad von Stein, dann die Familie von Schauroth (Gerh. Georg, T 1691), seit
1697 die Freiherren Bachoff von Echt. Diese entfalteten im 18. Jahrhundert hier
wie in Romschütz (s. d.) eine sehr bedeutende Bauthätigkeit an den Kirchen und
Schlössern, und so sind namentlich zu nennen der erste Besitzer Johann Friedrich,
als Geheimerathsdirektor in Gotha T 1726, sein älterer Sohn, Johann Friedrich,
gothaischer Kanzler, T 1736, und dessen Söhne Wilhelm Ferdinand, kursächsischer
Hofrath, T 1738 (begraben in der Kirche), Joh. Friedrich, dänischer Geheimerath
und österreichischer Gesandter, T 1781, Ludw. Heinrich, dänischer Geheimerath
und spanischer Gesandter, ein Mann von grossen Geistesgaben, wissenschaftlich
und dichterisch hervortretend, T 1792. Das Rittergut gehört jetzt Herrn Kammer-
herrn Rittmeister Freiherr Ulr. Bachoff von Echt. Das Schloss, nach Brand von
1665 im Jahre 1696 begonnen (Jahreszahl an der Nordfront oben an der West-
Ecke aussen), unter den BachofPs vollendet, isteinfach, rechteckig, dreigeschossig,
mit rechteckigen Fenstern, vortretendem Mittelbau der Nordfront und Giebelthür
darin, achteckigem Dachreiter mit Schweifkuppel etc.; rings umgeben von einem
Graben, über den eine (neue) Brücke zur Nordfront führt.
Im Innern ist ein quadratischer Ecksaal, der durch die beiden oberen
Geschosse durchgeht, im Stil des Anfanges unseres Jahrhunderts erneuert, reich
ausgestattet. Durch einen Fries sind die Wände in eine untere, durch dorische,
zum Theil gedoppelte Pilaster gegliederte Fläche und in eine obere, kürzere, durch
Wandstreifen gegliederte Fläche eingetheilt; die unteren Felder mit elliptisch
umrahmten Landschaftsbildern in Stuck-Verzierung mit gekreuzten Lorbeerzweigen
gefüllt, die oberen Felder etwas unregelmässig mit flachen Stuck-Reliefs (Amor in
verschiedenen Beschäftigungen, nach Thorwaldsen) und mit Brustbildnissen der
Schlossbesitzer. An der Nord- und West-Seite treten an Stelle dieser Füllungen
zum Theil die Fenster, welche unten und oben dem Saal reichliches Licht spenden;
an der Westwand sind auch noch lebensgrosse Brustbildnisse des Prinzen Friedrich
von Wales und seiner Gattin Augusta, Tochter des Herzogs Friedrich II von Gotha-
Altenburg, aufgehängt, an der Ostwand bilden die von den Zimmern aus herein-
führende Thür und ein vortretender Kamin noch Belebungen der unteren Flächen.
Die Decke ist über einer mit Akanthusranken stuckirten Wölbfläche (Voute) im
alten Stil der Herstellung erneuert. Durch Laub- und Frucht-Gewinde in starkem
Stuck-Relief, an welchem Engelsfiguren frei vortreten (erinnernd an die gleich-