RÖDELWITZ.
Saalfeld.
und mit den Rechtsansprüchen der Herren von Gleichen-Remda dürfte deren vorüber-
gehende Besitzergreifung des Schauenforstes um 1540 zusammenhängen, während
1565 bezw. 1570 wieder die Reusse von Planen endgültig den Besitz des ganzen
Oberkranichfeld mit dem Schauenforst hatten. (Unterkranichfeld dagegen blieb den
Grafen von Gleichen-Blankenhain und kam dadurch in anderweitigen Besitz als
Schauenforst. S. Amtsgerichtsbezirk Kranichfeld, geschichtliche Einleitung.) S0 kam
Schauenforst mit der Herrschaft Oberkranichfeld, durch steten Verkauf, von den
Reussen 1577 (1583) an die Grafen von Mandelsloh, 1587 an Herrn Berlepsch zu
Seebach, 1615 an die Wittwe des Herzogs Johann von Weimar, 1620 an Schwarzburg-
Rudolstadt, 1663 durch Vertrag an Sachsen-Gotha. Die Burg, kurz vor dem dreissig-
jahrigen Krieg noch fest, dürfte in demselben zerstört und dann verfallen sein. Im
Verlauf der Erbfolgevertrage kam mit Kranichfeld Schauenforst, im Gebiet verringert,
1695 an Sachsen-Gotha, 1704 an Weimar und Gotha zusammen, 1728 an Gotha
allein, 1826 schliesslich an Meiningen, wurde von Kranichfeld getrennt und zum Amt
Saalfeld geschlagen.
Die Burg ist so vollständig zerstört und noch dazu, wenn auch romantisch schön,
zum Theil durch Bäume und Sträucher versteckt und bewachsen, dass sich nicht
bestimmte Angaben über Bauzeiten der einzelnen Theile machen lassen. Im Ganzen
liegt wohl Neubau nach den Zerstörungen von 1345 und 1450, von welchen wir
wissen, vor. Ebenso lassen sich die einzelnen Gebäude nicht mehr nach ihrer einstigen
Bestimmung genau festsetzen. Die Mauern sind in sehr verschiedenen Höhen erhalten,
doch, vom Hofe aus gesehen, die höchsten kaum über 7 m, nur der Rundthurm im
Westen etwa 25 m hoch. Er bildet mit den übrigen Mauertrümmern, jetzt im Walde
stehend, eine malerische Gesammt-Ansicht, besonders von Westen aus
Apetz, in Mitth. f. Kahla u. Roda I, S. 418 f. Brückner, Landeskunde I, S. 31. 51 f. 153;
II, S. 777. 807. E ccard, Hist. de Landgraviis, S. 414. J. Löbe, in Osterl. Mitth. VIII, S. 126.
V. Lommer, in Kahl. NälOhL-BI. 1873, Nr. 17. W. C. v. M., Der Thüringer Wald, 1830, S. 18.
Mehlis, Der Schauenforst u. Orlamünde nebst umlieg. Gegenden. Kahla 1804. Merian, Topo-
graphia Saxoniae superioris, 1650, S. 148 (bei dem Artikel: Orlamünde). Michelsen, in Thiiring.
Vereins-Zeitschr. IV, S. 247. Rein, in Thüring. Vereins-Zeitschr. VI, S. 9 Anm. 14; S. 12. 18
Anm. 31. S. 19. v. Reitzenstein, Regesten, S. 105, 128. v. Schultes, Coburg-saalfeld.
Landesgesch. I1, S. 117 f. u. Urk.-B. S. 27. 45 f.
Burg, von Herrn Pfarrer Kertscher in Engerda, eine
nördlich von Schauenforst (von Schloss Eichen ber
von l)on11e1'sn1arcl{ auf Hirschwinkel bemerkt. Prof
[4 Warten um die
S c h a n z e auf dem Berge,
von Herrn Grafen Henckel
K1 op fleisch, MittheiL]