Gräfenthal.
LICHTENTANNE.
MARKTGÖLITZ.
ÜHS ÜGfBSÜ gun g. Spuren von Wall und Graben linden sich westlich und
nördlich von der Kirche; sie zogen sich einst herum und standen im Zusammenhang
mit dem (ausserhalb derselben beiindlichen) südlich von der Kirche belegenen, ehe-
maligen Edelhof der jeweiligen Besitzer des Ortes (siehe s. 230). Das eigentliche
Gebäude ist gänzlich verschwunden, der Sage nach im Hussitenkriege zerstört (die
Stelle jetzt vom Turnplatz eingenommen), aber der ovale Umkreis durch eine höchst
deutlich erkennbare Böschung, Graben und Reste von Mauerwerk auf der anderen Seite
des Grabens (nach Süden zu) gekennzeichnet. Nördlich von dem Graben, also ausser-
halb des eigentlichen Edelhofes, streckt sich ein jetzt eingeschossiges und sehr dürf-
tiges, den Familien Beer, Weinhardt und Pfannenstiel gehöriges Haus, der "Herrenhof",
lang hin, welches aber in einigen erkennbaren, einstigen Rundbogen-Oeffnungen die
Zeit des 16. Jahrhunderts bekundet. Dieses Haus bildet den Anschluss an die vorher
genannte Ortsbefestigung; an seiner Westseite tritt nach Norden (nach der Strasse)
ein rechteckiger, jetzt nur ein Geschoss hoch erhaltener, kleiner, doch mit Schiess-
Oeffnungen versehener Thurmbau vor. Brückner a. a. 0. Voit a. a. 0.
Marktgölitz, 4 km nordnordöstlich von Grafenthal; unter der Lehnshoheit der
Grafen von Orlamünde, dann der Landgrafen, 1337 Golz oder Gölitz, 1394 Nederngols
(Niedergolis), vom 16. Jahrhundert an Markgölitz (die heutige Form des Namens
beruht auf irrthümlichen Voraussetzungen), gehörte wohl damals, jedenfals vor 1440,
den Herren von Grafendorf zu Golis (nebst Gösseisdorf, Obergölitz, Oberloquitz, Zabels-
dorf und Schaderthal im jetzigen Amtsgerichtsbezirk Saalfeld), als ihr Hauptort mit
Burg (Steinhaus) und Siedelhof; in jenem Jahre ward ihr gesammter Besitz von
ihnen an die Herren von Pappenheim verkauft und kam nach deren Aussterben an
330115611. Brückner, Landeskunde II, S. 564.
Kirche, vor der Reformation unter dem Decanat Remda, daneben eine dem
heiligen Laurentius und der Cäicilia geweihte Kapelle; 1414 bis in die Neuzeit eigene
Pfarrei, jetzt von Oberloquitz aus verwaltet. Chor und Langhaus bilden zusammen ein
Rechteck von 17,6 m Länge und 7,7 m Breite; an der Westseite ein Thurm, ganz
gegen die Kirche geöffnet, der die Treppe enthält, im Erdgeschoss 4,6 m lang und