WEIDA,
Kapellen,
Rathhaus.
Weida.
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stellter Inschrift: Xnno bfü moccccün bie um
bot opü (Opus). E1561, Sagenbuch d. VogtL, Nr. 992a.
Das alte Weida, s.
poft pal(mavum?)
Kronfeld, S. 513.
inceptfa eft
Walther,
[K a p e I I e des
Thor, abgebrochen.
heil. Kreuzes, unmittelbar vor der Aumabrücke,
Eisel a. a. O. Walther a. a. 0.]
3.111
Geraischen
[Kapelle des heil. Nikolaus, 1748 erwähnt als säcularisirt und wüste, auf
einem Platz der Amtsvorstadt vor dem Gemischen Thor, der Stelle nach nicht
mehr anzugeben. Eisel a. a. O. nennt ausserdeln noch eine ehemalige Kapelle in der
Greizergasse. Walther, S. 39.]
Rathhaus, um 1580 gebaut, nach dem Brand von 1687 und öfter restanrirt,
denen zu Altenburg und Gera, besonders letzterem verwandt, doch, wenigstens
jetzt, wesentlich einfacher. Putzbau. Die nach dem Markt gerichtete, östliche
Hauptfront mit dem hohen, in der Mitte vertretenden Treppenthurm und die Süd-
und West-Front liegen frei, die Nordfront nahe einem Nachbargebäude; an der
Westseite nördlich ein neuer, schmuckloser Querflügel. An der Ostfront zeigen
die rechteckigen, gepaarten Fenster noch zum Theil die alten Profile, von schwacher
Kehlung; auch sind hier noch vier Rundbogen-Portale alt, nämlich das Thurmportal,
im zurücktretenden Theil zunächst dem Thurm links ein kleineres Portal (jetziger
Rathskeller-Eingang), weiterhin rechts und links zwei grössere Portale, das linke
zum einstigen Keller führend, das rechte zum Gerichts-Archiv. Diese beiden
letzteren Eingänge sind einander gleich (nur der linke später flachbogig unter-
fangen); Bogen und einfassende Pfeiler rustica-artig stark gequadert, die Pfeiler
dabei fälschlich wie Säulen, sogar übertrieben geschwellt und verjüngt; im rechten
Bogen ein Steinmetz-Zeichen: , am linken Schlussstein ein Löwenkopf; Zwickel
mit Beschlag-Mustern und wagerechtes Gebälk. Am Rathskeller-Portal der
Bogen mit Eierstab und Zahnschnitten, die Pfeiler flach ausgenischt mit Sitz-
consolcn [die rechte fehlt] und Engelsköpfen oben, im Schlussstein Oartouche mit
dem Stadtwappen. Am Thurm-Portal der Bogen mit Eierstäben, einfassende
Rustica-Pfeiler ohne Oapitell, auf denen in Relief der ansteigende, bereits barock
wirkende Aufsatz sich als Nachklang des an dieser Stelle öfter vorkommenden
Obelisken der Renaissancezeit bezw. der noch älteren gothischen Fiale befindet;
Zwickeliiächen mit Beschlag-Mustern; gerades Gebälk. Der viereckige Thurmtheil
umfasst Erdgeschoss und 1. Obergeschoss; darauf ist durch das Zurücktreten des
achteckigen Oberbaues eine Plattform gewonnen, welche, durch eine Flachbogen-
Thür zugänglich, durch steinerne Consolen verbreitert, als Altan mit hölzerner
Balustrade, Pfosten und Schieferdach ausgebildet ist. In mehreren, gesimslosen,
mit einfachen Fenstern erhellten, nur durch Eckverquaderung belebten Geschossen
steigt der Thurm bis zu ziemlich bedeutender Höhe auf, mit stark eingekehlter
Schweifkuppel, Tabernakel-Aufsatz und Kuppel.
Im Innern ist. die Thurmtreppe nebst Spindel jetzt einfach, von Holz; unten
noch ein Theil des steinernen Handgriffes an der Wand erhalten. Der im hohen
Erdgeschoss belegene Hauptilur, jetzt zur Rathskeller-Wirthschaft gehörig (mit
abgetheilten Räumen für Küche etc.), war einst ein einheitlicher Raum mit vier