SIBBIS.
STEINSDORF.
Weida.
breit. Zwischen Chorschluss und Chor-Rechteck eine Wand mit korbbogigem
Durchgang. Triumphbogen über der Decke spitzbogig geschlossen. Flache Holz-
decken. Fenster im Chorschluss und Chor rechteckig, im Langhaus an den Lang-
seiten unten rechteckig in grossen Rundbogen-Blenden der Innenwand, oben korb-
bogig; Thüren rechteckig, die östliche des Chores in einem Rundbogen. Thurm
breit-rechteckig, massiv hochsteigend, mit korbbogigen, darüber mit neuen, flach-
bogigen Fenstern; darauf ein an den Giebelseiten zurückgesetztes, beschiefertes
Satteldach, auf diesem ein achteckiges Dachreiterchen mit Arcaden-Aufsatz und
Schweifkuppel. West-Empore als Gutsstand geschlossen, im Grundriss:
vortretend, mit korinthischen, im Schaft gewundenen Säulen auf Sockeln mit Frucht-
gehänge-Verzierung und mit mässiger Schnitzerei auf dem verkröpften Gebälk.
Pf. Salzmann, Mittheil.
Kanzel am südlichen Triumphbogen-Pfeiler, aus dem 18. Jahrhundert,
erneuert; auf zwei gedrehten, korinthischen Säulen, im Grundriss: k.) mit gedrehten
Ecksäulen. Holz.
Figuren-Gruppe auf dem Dachboden, aus dem 15. Jahrhundert; Maria
sitzend mit dem Leichnam Christi im Schooss, derselben Gruppe in der Kirche zu
Schmölln (s. Ostkreis Altenburg, S. 418) gleich, auch im Kopftuch der Maria; Holz,
[bis auf fehlende Finger, Zehen und Farben] ganz wohl erhalten.
Tauf-Engel auf dem Dachboden, aus dem 18. Jahrhundert, geiiügelt, den
linken Arm vorstreckend, den rechten hochhebend, leidlich gewesen und erhalten.
Holz, in halber Menschengrösse; bemalt gewesen.
Grabstein an der südlichen Ohorwand, zum Theil durch eine Kirchbank
verdeckt, überweisst und verwittert; Kind, auf einem Schädel stehend, T 1582;
Spruch: Christus ist mein Leben etc.; oben zwei Wappen (das rechte einem Hirsch
ähnlich, aber vielleicht v. Wolfersdorf?) Sandstein.
Kelch, aus dem 17. Jahrhundert. Sechspass-Fuss mit gravirtem Crucifix,
das wie die übrigen Passfelder durch einige für eine Reparatur aufgeschraubte
Plättchen verdeckt ist. Am sechsfach gebuckelten Knauf: IHESVS. Silber, ver-
goldet; Zeichen (FS; Z), 18 cm hoch.
3 Glocken von 1858.
Kirchhof.
Mauer
zum
Theil
Steinsdorf, südlich von Weida; stand früher unter dem Rittergut, 1204
Stenszdorf, 1320 u. ö. Stensdorf (Schmidt, Ürk. d. Vögte I, Nr. 38. 511), 1528 Stehens-
dorf, Sitz eines seit 1363 erwähnten Rittergeschlechtes v. Steinsdorf? (Schmidt I1,
Kronfeld, Landesk. II, S. 506. Schumann, Landesk, S. 144.
Kirche. Grundriss-Form: Chor romanisch; der Chorschluss,
jetzt Sacristei, 3 m lang, hat noch die Halbkuppel, an der Ostseite ein (bis auf
eine innen sichtbare Blende) zugemauertes Rundbogen-Fenster, nördlich eine recht-
eckige Blende, südlich ein zum Rechteck erweitertes Fenster. Der Chorbogen ist
durch eine Wand zugesetzt, doch die Gesimse seiner Pfeiler erhalten. Chor-