41 Auma. OBERPÖLIANITZ. GERODA. OBERRENTHENDORF. 225
mitten des Aufsatzes das Wappen v. Pöllnitz (Sparren). Im Innern zeigt der-im
2. Obergeschoss belegene Hauptsaal eine reichere Stuckdecke. Sie ist um 1730
hergestellt, neuerdings restaurirt und bemalt, im Barockstil, in sehr flachem
Relief gehalten; ein Mittelfeld vom Motiv: i) , das rechteckig umzogen ist,
und Vouten, darin an den Ecken Gartouchen (mit neuen Sprüchen), in den
Mitten zwei Wappen (eines das v. Wackerhagen), bezw. zwei Blumenvasen, mit den
Eck-Cartouchen durch Ranken etc. verbunden. Kronfeld a. a. O. W. v. Tümp-
ling, Gesch. d. Geschl. v. Tiimpling II, S. 91.
S p i e g el venetianischer Art.
2 Gemälde (aus der Stadtkirche zu Weida stammend), kleine Brustbildnisse
des Superintendenten Aster (T 1787) und seiner Gattin, höchst reizvoll und sorg-
fältig auf Oel unter Glas gemalt, auch wegen der Tracht interessant.
Geroda, nördlich von Auma; stand unter dem Rittergut, altschriftsässig.
Dieses gehörte wohl meistens den gleichen Besitzern wie Oberpöllnitz, im 18. J ahr-
hundert aber denen v. Schauroth, jetzt Herrn Lieutenant Weidenhammer. H er r e n-
haus von 1847; nichts Aelteres erhalten. Kronfeld, Landesk. II, S. 446. Schu-
mann, Landesk, S. 127.
Oberrenthendom nordnordwestlich von Auma; an Unterrenthendorf stossend
(s. d. in Bd. Altenburg, Westkreis, S. 55); 1394 hier Zinsen vom Markgrafen von
Meissen der Wittwe des Günther v. Eichicht verliehen. (Schmidt, Urk. d. Vögte
II, Nr. 357).
Rittergut, altschriftsässig, im 14.-16. Jahrhundert denen v. Eichicht, seit
Anfang des 17. Jahrhunderts denen v. Pöllnitz, durch Heirath dem v. J enisch, durch
Kauf 1715 denen v. Oebschelwitz, durch Zwangsverkauf 17.52 denen v. Branden-
stein auf Kolba, 1783 durch Kauf der Familie Wachter in Weida, 1844 den Herren
Müller, Meier und Bauer, 1859 W. Reps in Triptis, im gleichen Jahr Fr. A. Fleischer
auf Uhlersdorf, jetzt Frau Fleischer gehörig. Das Wohngebäude, durch vielfaches
Umbauen, Abreissen und Neubauen nach Bedarf und meist zu ländlichenZwecken
umgeändert, nun eines architektonischen Gesammt-Eindruckes entbehrend, zum Theil
von malerischem Reiz, ist unten von Stein, oben Fachwerk mit Putz, der mehrfach
abgefallen ist. Es besteht jetzt aus zwei rechteckigen, nahe an einander liegenden
Bautheilen, welche im mittelsten Stück durch einen Treppenthurm verbunden sind.
Das eine dieser Gebäude lässt an der dem Gutshof entgegengesetzten Front zwei
grosse, vermauerte Rundbögen im Putz erkennen; die beiden Obergeschosse sind
neuer. Der Thurm überragt mit der aufgesetzten Spitze nur das eine der beiden
Hausdacher, ist achteckig und mit einem Zeltdach gedeckt. An dem höheren der
beiden Gebäude an einem Schornstein die Angabe: 16.92, am anderen: I .K Fenster
mit Holz-Einfassungen, zum Theil noch mit Butzenscheiben. Im Innern einige
Thürflügel mit Roccoco-Malereien, Blumen und Ranken. Ofen in einem Zimmer
des 2. Obergeschosses, aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts, unten Gussplatten
mit dem Sächsisch-polnischen Wappen und einer Minerva in Ornamenten. Einige