167 Neustadt a. O. SOLKWITZ. STANAU.
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Kirche, Tochterkirche von Oberoppurg, wohl mit Benutzung einer
gothischen Anlage 1740 gebaut. Grundriss-Form: I3; 18 m lang, 6,5 m breit.
Geputzte Flachdecke; an der N0rd-, Ost- und Süd-Seite rundbogige Fenster mit
vertretenden Steinen an Kämpfern und Scheitel; an der Westseite ein beschieferter,
viereckiger Dachreiter mit achtseitiger Zwiebelkuppel. Wetterfahne mit: 1836.
Kanzelban hinter dem Altar, aus dem 18. Jahrhundert, mit Kanzel: k);
einfach.
Crucifix auf dem Dachboden, gothisch, leidlich geschnitzt, der Körper
60 cm hoch.
2 Leuchter, von Frau M. M. Rossler 1762 laut Inschrift am dreiflächigen
Fuss geschenkt, mit Baluster-Schaft. Zinn.
2 Blumenvasen, mit: 1787, mit gewundenen I-Ienkeln, Thon delfter Art
mit einem schlecht in Blau auf Weiss gemalten, schwebenden Engel, der Sense
und Sanduhr hält.
Kelch mit rundem, am Rand zwölfzackigem, geripptem Fuss (wie an dem
gleichzeitigen Kelch in Oberoppurg), der unmittelbar in den hohen Schaft übergeht;
kleiner Knauf, nur durch eine Kehle von der grossen Kuppe getrennt; 231], cm
hoch. Der Kelch gehört zum Hostienteller, der die Bezeichnung: J. CKMüller
1762 trägt. Zinn.
Glocken. 1) Roccoco-Fries; Angabe des Gusses 1780 von Mayer in Rudol-
stadt; hübscher Fries mit Palmetten und Bändern; SOLI DEO GLORIA; 56 cm
Durchmesser. 2) Ohne Inschrift, aus unserem Jahrhundert, mit Eichenlaub-Fries.
Stanau, nördlich von Neustadt; soll ursprünglich etwas weiter nördlich ge-
legen haben, 1071 Scanowe (vgl. Strösswitz), 1546 Stanabe, im Pfarrarchiv ündet
sich auch Stanveda; ehemaliges Amtsdorf von Arnshaugk. Altenburgcr Kirchengalerie
II S. 76. Kronfeld, Landcsk. II, S. 483. J. u. E. Löbe, Kirchen u. Schulen d. Herzogth.
Altenb. III, 1891, S. 291. Schumann, Landesk, S. 125.
Kirche, Tochterkirche von Brernsnitz im Amtsgerichtsbezirk Roda (s. Bd.
Altenburg, Westkreis, S. 4). Grundriss-Form: a3), Halbkreis-Schluss, jetzt
Chor, 1,7 m lang, Chor-Rechteck 2,7 m lang, 4 m breit, Langhaus 9,8 m lang,
6,6 m breit. Romanische Anlage; Apsis-Halbkuppel, Chorbogen und Triumph-
bogen rundbogig [bis 1888 mit Kämpfergesimsen versehen gewesen]; an der Ost-
seite ein kleines Rundbogen-Fenster. [Im Westgiebel Reste einer kreuzförmigen
Oeffnung und des romanischen Dachgesimses bis 1888 erhalten gewesen] Im
Uebrigen Ergebniss späterer Restaurationen, so von 1538 [Stein nahe der West-
Ecke an der Südseite, mit dieser Jahreszahl, 1888 übertüncht], aus dem vorigen
Jahrhundert und 1888, ohne besonderen Schmuck. Geputzte Flachdecken über
Chor-Rechteck und Langhaus; rechteckige Fenster, das Chor-Südfenster noch mit
Kehlprofil des 17. Jahrhunderts, die übrigen zum Theil unregelmässig und mit
hölzernen Einfassungen; rechteckige Westthür. Auf dem Osttheil des Langhauses