122 NEUSTADT a. O., Wohnhäuser.
Neusta dt
Markt B. 60. Rundbogen-Thor, dem vorigen, benachbarten ähnlich, mit
kämpferlos durchgehender Einfassung von einem Wulst und vorstehenden (wohl
durch spätere Abarbeitung in der heutigen Form gemeisselten) Quadern; das
Uebrige modernisirt.
Marktstrasse B. 105, mit Erker im 1. und 2. Obergeschoss, dem benach-
barten Schweitzerschen Hause wohl gleichzeitig in der Anlage, aber in den jetzt
korbbogigen Fenstern und Thüren im 18. Jahrhundert, im Uebrigen in neuerer
Zeit modernisirt.
Markt A. 141. Aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts: Eingangs-Thor spitz-
bogig mit Eck-Abkantung, Erdgeschoss-Fenster rechteckig, mit Wulst und Kehle;
die flachbogige, ebenso profilirte Thür links früher wohl ebenfalls ein Fenster
gewesen.
Markt A. 144. Eingangs-Thor spitzbogig, mit verhältnissrnässig steiler Bogen-
Neigung, mit Gabelung und Kreuzung des dreifachen Stabwerks.
Markt A. 143. Eingangs-Thor auf jetzt glatten Pfeilern, schön spitzbogig,
mit Gabelung und Kreuzung, letztere aber nur an dem obersten der drei Stäbe
der Proiilirung, wodurch eine ruhigere Wirkung entsteht. Durchgang von hier als
schmale Gasse, in der auf der nördlichen Seite eine hölzerne Erdgeschoss-Thür
noch mit dem Sturz: Fä sich befindet, nach
Kirchplatz A. 187, früher Fleischbank bezw. Krausesches Haus. Einzel-
heiten aus der Zeit um 1560; Eingangs-Thor auf verstümmelten Nischen-Pfeilern
[mit einstigen Sitzconsolen], schon rundbogig, aber an der Scheitelspitze etwas
zum Schweifbogen aufgebogen, so dass das dreifache Stabwerk, welches sich am
Kämpfer gabelt und am Scheitel kreuzt, hier ein ziemlich regelmässiges Rautenmuster
bildet. Das Stabprofil ist beachtenswerth als eine Ausartung des Birnstabes,
d. h. Plättchen mit vorgelegtem runden, vorn gespitzten Stab (letzteres Motiv in
Neustadt damals beliebt, s. 0., vgl. auch Börthen, Gut, S. 8). Im 1. Obergeschoss
rechteckige Fenster mit Abstufung und eingelegtem Wulst.
Rintsch-Stiftung Schulgasse A. 115. Aus der 2. Hälfte des 16. Jahr-
Schuhgasse B. 60. Vom Ende des 16. Jahrhunderts Rundbogen-Thor und
Ladenthür, etwas proiilirt.
Carl-Alexanderstrasse A. 96. Rundbogen-Thor gleicher Zeit mit ge-
nischten Pfeilern und Sitzconsolen, mit profilirtem Bogen.
Jägersches Haus Carl-Alexanderstrasse A. 75. Aus dem Anfang des
17. Jahrhunderts die beiden Schweifgiebel mit Theilung von Gesimsen und
zum Theil hübsch mit Löwen- und Menschen-Köpfen und Ornamenten gefüllten
Pilastern, mit Aufsätzen von Obelisken an den Ecken und auf der Spitze.
Ehemalige Posthalterei Marktstrasse B. 102 Aus dem Ende des
17. Jahrhunderts, eines der stattlicheren, älteren Häuser. An der rechten Seite ein
Rundbogen-Thor auf gemischten Pfeilern mit Sitzconsole und Muschel-Verzierung,
im Bogen mit Wulst und Stäben, mit einem Löwenkopf im Schlussstein; das Thor
ist von schwachen Rustica-Pfeilern eingefasst, mit einem verkümmerten Gebälk
(Architrav mit einem Mittelding von Quaderung und Zahnschnitt, darauf Gesims)