Kaltonnordhoim. Gnnuusnz.
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sie werden bekrönt von Volutenconsolen, die einen in der Mitte durchbrocheuen
Barockgiebel tragen. An der Westseite ist oben im Giebel eingemauert der
obere Theil eines spätgothischen Fensters mit den Resten eines steinernen
Masswerkes aus Fischblasen. Dieses Fenster stammt von einem spätgothischen
Bauwerk (vielleicht von der ehemaligen Kirche) und ist hier als Bodeufenster ein-
gesetzt. Die Bekrönung desselben Giebels bildet ein steinernes Kreuz. Es ist ein
Kreuz, das in der Heraldik als „Aukerkreuz" bezeichnet wird; jeder der vier
Kreuzarme endigt in zwei nach aussen gebogene Spitzen. Das Kreuz stammt von
der ehemaligen Kirche und soll bei dem Einfall der Kroaten im Jahre 1634 die
Veranlassung zur Rettung des Ortes vor der Einascherung gegeben haben. Die
Kroaten hatten schon begonnen, das Dorf in Brand zu stecken, als der Rittmeister
das Kreuz auf dem Giebel der Kirche und das Marienbild über der Thür der
Kirche erblickte. Er hielt das Dorf für katholisch und liess dem Brande Einhalt
gebieten. Zur Erinnerung daran wurde Kreuz und Marienbild bei dem späteren Um-
bau der Kirche wieder an dem Gebäude angebracht (Binder. Zeiitschr. d. Ver. i. thür.
GesclLXVII, S. 102i. Das Marienbild ist heute nicht mehr vorhanden.
Das Innere der Kirche ist fast kunstlos. Der Hauptraum bildet ein lang-
liches Rechteck. Die Wände sind mit zweigeschossigen Emporen bedeckt, die auf
vier-kantigen, kuustlosen Holzpfeilern ruhen. Der mittlere Raum zwischen den
Emporen ist mit einem fast halbrunden Tonnengewölbe aus Brettern bedeckt; vier
Stichkappen sind an jeder Seite für die Fenster eingeschnitten, die ihr Licht durch
Dachluken erhalten. Ein Triumphbogen ist nicht vorhanden. Die Kanzel
liegt in einem Aufbau über dem Altar. Das Taufgestell hat die Form eines
achteckigeu Kelches. Die neue Orgel steht auf der oberen Empore an der
Westseite.
Die Glocken sind neu, gegossen von Gebr. Ulrich in Apolda.
Die Kirche war mit Mauern umgeben, doch das Dorf nicht (Angabe der Amts-
benchreibung von 1754).
Die Kirche ist im Jahre 1844 abgebrannt.
Das ehemalige v. Vleborsche Sclims ist nach dem Brande von 1844 zum
Schulhaus eingerichtet.
Auf dem Clasber g stand ehemals eine dem heiligen Nieoleus geweihte
Kapelle.
der
Amts-
Im
Aeltere W 0 h II h ä ll 8 G l' sind kaum vorhanden, da.
Wasser stehende Wohnhäuser niedergebrannt ist.
der Ort 1844
einige
bis auf
HBIIIBNIGIISOII mit Gereuthof und Schneidemühle, Mnrktüemzken an der Herpf,
12 km südöstlich von Kaltennordheim. 771 Einwohner, 155 Wohnhäuser. Evan-
gelische Kirche und Pfarramt.
Geschichtliche Nachrichten. Hdmrirlueskaaaa, Helmrickeskawuru, Helm-
bnbhkhusin u. s. w. Um 856 schenkten Altbnht und seine Mutter Waltdrud dem
Kloster Fulda Besitzungen zu Helmricheshmun im Gau Grabfeld. 1181 nahm Graf