154
DIBIBAOB,
Schloss.
Studtlengsfold.
Das Chronogramm ergiebt die Jahreszahl 1707.
Die deutsche Uebersetzung der Inschrift lautet: Indem Jahre, wo unter der
Herrschaft des Fürsten Adalbert aus dem Geschlechts Schleifras, der auf dem
Boden seines Vaterlandes Fulda unter glückbringenden Sternen geboren ist, das
Amt Fischberg wiederhergestellt wurde. Das Innere des Hauptgebäudes, in
welchem sich zeitweilig die Residenz der Bischöfe von Fulda und bis zum
Jahre 1736 die Kapelle des Franziskanerklosters befand, enthält nichts künst-
lerisch Bemerkenswerthes, das auf die ehemalige Bestimmung einzelner Räume
hindeuten könnte. Jetzt sind darin die Diensträume der Bezirksdirection und
die Dienstwohnung des Bezirksdirectors. Noch schlichter sind die beiden anderen
Gebäude. An dem nördlichen, worin sich das Rechnungsamt befindet, ist das
Wappen des Fürstabtes Adalbert v. Schleifras an der nach dem Garten zu
gelegenen westlichen Schmalseite eingemauert. Es ist aus Stein gemeisselt mit
Ornamenten, ähnlich wie das Wappen am Hanptportal. Die Inschrift lautet:
Adalbertus D. G. Abbas Fuldensis S. R. I. B-ineeps D. Augustae archiCancellarius
P GERMAJVIAM e! Galliam mm MDCCIP). Das Wappen des Adalbert
v. Schleifras ist ausserdem noch über dem kleinen Portal der Hofmauer angebracht.
Es ist sehr verwischt, doch das Kreuz von Fulda und die Säge des Schleifraäschen
Wappens sind noch zu erkennen. Das ganze Schlossgrundstück ist mit einer hohen
Mauer umgeben, die nach Osten und Westen, insbesondere aber nach Süden, mit
starken Strebepfeilern versehen ist. Die Mauer ist 1717 von dem Fürstabt Con-
stantin v. Bnttlar ausgeführt. Sein in Stein gemeisseltes Wappen ist an dem
mittelsten Strebepfeiler eingemauert. Die Inschrift lautet: DG Constantinus S.
R. I. Princeps, inditae emlesiae Fuldensis abbas -l- c anno MDCCX VII Im
Garten befindet sich ein bei einer Grabung aufgefundener Steinblock mit einge-
meisseltem Kopfe.
Karl-Alexandor-Brmnon, aus Gusseisen,
gieruugsjubiläum des Grossherzogs.
errichtet
1878
beim
25-jährigen
Gasthaus "Zum Sächsischen Hof." Das Obergeschoss aus Fachwerk ist im
Jahre 1623 erbaut. Die Zahl steht an dem geschnitzten Eckpfosten oberhalb der
Treppe, welche zur Gartentenasse hinaufführt. Ursprünglich ist das Holzwerk
mit Schnitzereien verziert gewesen. Als Rest davon ist an der Schwelle des
Obergeschosses und an den darunter liegenden Füllbrettern noch ein geschnitzter
vierkantiger, tauartig gewnndener Stab sichtbar. Die geschnitzten Füllbretter sind
zum Theil im Jahre 1907 erneuert, als das Haus um ein Stockwerk erhöht wurde.
Die Urkunde, laut deren dem Gasthaus im Jahre 1708 vom Filrstabt Adalbert
v. Schleifras die Schankgerechtjgkeit verliehen wurde, ist erhalten.
An den übrigen Fachwerkhäusern in Dermbach sind keine Schnitzereien.
Charakteristisch für den älteren Fachwerksbau in dieser Gegend sind zwei Merk-
male, welche sich häufig hier finden: 1) die tischgrätenartig schräg gestellten Quer-
riegel an den senkrechten Pfosten (ein besonders reiches Beispiel dieser Art ist in dem
Abschnitt über das Dorf Schleid (ABG. Geisa, S. 116) abgebildet), 2) in den Fenster-
Deubch: Adnlbert durch Gotha: Gnade Abt von Fuidn, des Heiligen Römischen Bächen Fürst,
Der Einheiten Kniaerh: Ershullor, Fir Dnhchlmd und Frankreich Prima 1702.
Dclhd: Durch 000a Gnade Colßhlün, du Hciligu BIS-beben Beides Eint, der Berühmten
FÄIÜI n Flldn Abt. In Jnbo 1717.