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Die
Kunstsammlungen.
Die
Wartburg.
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Elisabeth nimmt die Gabe an und antwortet:
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Auch hier ist der Bote mit vier berittenen Gefährten herbeigekommen. Zu den
Füssen der Landgräiin sitzen wieder die beiden Kinder, das eine hält eine Kanne,
das andere spielt mit einer Katze. 3) Elisabeth im Hospital zu Marburg. (Ab-
bildung S. 269.) Die Heilige ist zweimal dargestellt: Sie reicht einem Krüppel
einen Mantel. Das andere Mal sehen wir sie am Krankenbett, wie sie einem
Leidenden mit dem Löffel die Speise reicht. Im Vordergrunde sitzen andere
Kranke an der voll besetzten Tafel beim Essen. Die Technik der Wirkerei deutet
auf eine süddeutsche Werkstatt in der Zeit etwa um 1480. wahrscheinlich in einem
Frauenkloster. Höhe 1,10 m, Länge 3,13 m. Der Teppich hängt im Erdgeschoss
des Landgrafenhauses, im Speisezimmer des Grossherzogs.
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Gewirkter Wandteppich mit sechs grossen Thieren unter Bäumen.
(Siehe die beiden Lichtdrucke nach S. 270.) Die Thiere sind ein Löwe, ein Hirsch,
ein Greif, ein Einhorn. Sodann noch einmal derselbe Löwe und derselbe Hirsch,
welche den Anfang der Reihenfolge bilden. Die Thiere heben sich wirkungsvoll
von dem rothen Hintergründe ab, der mit Ranken von matter, gelber Farbe ge-
mustert ist. Die Thiere sind paarweis einander gegenübergestellt. Zwischen
je zwei Thieren steht ein gothisch stilisirter Baum. Den Fussboden bilden Blumen
und kleine Thiere des Waldes, die einzeln mit breiten, bogenförmigen Rändern
umrahmt sind. Ueber den Bäumen ein gemusterter Streifen, der in der Weise
des 15. Jahrhunderts die Wolken bedeutet. Die Thiere sind bekannte Lieblings-
gestalten der decorativen Kunst des Mittelalters. Auch symbolische Bedeutung
wurde häufig mit diesen Thieren verbunden. So ist der Löwe das Symbol der
Stärke, der Hirsch bedeutet die Schnelligkeit, der Greif die Wachsamkeit, das
Einhorn die Keuschheit. Doch in diesem Falle tritt wohl die symbolische Bedeutung
zurück. Denn sonst würde der Teppichwirker dem Einhorn nicht ein breites
Band mit Schellen umgehängt haben. Der Stil der Zeichnung deutet auf eine süd-
deutsche Arbeit aus der Zeit um 1480 Der Teppich besteht aus zwei Stücken.
Offenbar sind diese nur der Theil eines Bildstreifens von unbestimmter Länge, der
je nach der Grösse der Wände eines Zimmers umgeklappt oder abgeschnitten werden
konnte. Die beiden auf unseren Lichtdrncken dargestellten Stücke muss man sich
so zusammen denken, dass der Buchstabe a an den Buchstaben b angesetzt wird.
Gesammtlänge beider Stücke 3.87 m, Höhe 0,95 m. Aufgehängt im Speisezimmer
des Grossherzogs.
H: t 114
Gewirkter Altarbehang mit der Darstellung eines Sarkophags, an
welchem eine Todtenmesse gelesen wird. Durch das eiserne Gitter, aus dem die
Seitenwände des Sarkophags bestehen. sieht man den zur Mumie zusammen-
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P. Weber
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