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Vogtei.
Wartburg.
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des Fussbodens erhalten ist. Die hölzernen Bohlen sind allerdings erst im Jahre
1845 durch Abschlagen des Wandputzes zum Vorschein gekommen. Auf den
Bohlen fand man eine Menge Namen. welche die Besucher der Lutherstube dort
angeschrieben hatten. dabei auch Jahreszahlen. die bis auf das Jahr 1:380 zurück-
gingenir. Ein Stück des früheren Wandputzes ist neben dem Ofen stehen ge-
blieben. An (lerselben Stelle wurde früher der berühmte 'l'intenklex Luthers
gezeigt. Von diesem 'l'inteuklex ist heute nichts mehr zu sehen. Der Dichter
, Utto R oquette erzählt scherz-
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o, s- 4-1" vÄxyfv. ar )lll' 1m .a re ass
3 schon dimals keine Spui von
{l Ä f: r r f, 1 f" i r f; v dem Klek zu erkennen war: ,.es
T f g; ; .2 wurde ein 'l'intenfass geholt und
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61'? 5') i") JÜ I) historische Docunient mit auf-
j 1 "ß frischen zu helfenHü). Die
4,3 "g Ajh 1 .4, a3 R beiden Fenster, die einen wunder-
wg I; "K 'ß'yl vollen Ausblick auf die blauen
{f Ä J _V _ Berge der Rhön bieten, sind bei
f." j (f 1J,_ J j der Erneuerung der Fach-
.1 - i. -_{1lii_i werkwand im Jahre 1816 ent-
Sj f; "f standen.
H .1. .1" .1 Ü." Der Ofen ist aus grün-
1 glasierten Kacheln des 17. Jahr-
"Uf l hunderts aufgebaut. die grossen-
. {Ä "[1 "v; theils bei der Ausgrabung der
{J 4 1 Wartburghöfe im Jahre 1842 ge-
n. 4 " "J ' funden sein sollen. Die grossen
' Kacheln desoberenTheilesstellen
Hnrhisphes Hänwvhrünkvhtm_ Fürsten und Fürstinnen aus dem
In (Im. 1T. Jahrhundert dar. z. B. Herzog
Rheinisw-ha- Arbeit. Emlv ih-s 17.. .l:liI1'lllllI1lvl'I-. Wilhelm von Weimar, Kurfürst
Nlziximilian von Bayern und an-
dere. Auf einigen dieser oberen Kacheln sind 7auch die einzelnen 'l'ugenden
und Laster durch weibliche (Jestalten dargestellt. Der untere Theil des Ofens be-
steht aus viereckigen lbpfkzicheln im Stil des 16. Jahrhunderts. Der Ofen ist auf
unserem Lichtdruck nach S. 2118 dargestellt.
Die Schränke, der Tisch, die Stühle und das Bett sind erst im Laufe des
19. Jahrhunderts hier aufgestellt. Aus altem Besitz der Wartburg stammen sie
nicht, sondern sie sind von Verehrern des Reformators geschenkt, die manchen
alten Ueberlieferungen vertraut haben, ohne kritisch zu prüfen, ob jedes einzelne
Stück aus der Zeit Luthers stammen kann oder nicht.
' Den köstlichsten Schmuck des Zimmers bilden die beiden von Lucas Cranach
Bnumgirtel,
Ebenda, S. 509.
Wlrthurg.