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REHI-IOF.
ROTHENHOF.
RUHLA.
Eisenach.
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Rehhof, Hof zwischen Wutha und Schönau, zu Eichrodt gehörig. Den Reh-
hof und ein Gehölz an dem südwestlich davon liegenden Rehberg schenkte Land-
graf Friedrich II. 1325 dem Nikolaikloster. 1469 war der Hof noch in dessen Be-
sitz, der Wald bis zur Reformation.
Litteratur: Kremer, Klöst. Nied., S. 9. 10. Paullini, Anna]. Isen., S. 76. Storch,
HisIz-top. Beschr. v. Eisen.. S. 58. H_ H_
Rothenhof, Hof mit 8 Wohnhäusern und 90 Einwohnern, an der Hörsel bei
Fischbach, 4 km ostsüdöstlich von Eisenach, hier auch eingepfarrt und eingeschult.
Geschichtliche Nachrichten. Im Jahre 1238 übereignete Landgraf
Heinrich Raspe dem Nikolaikloster neben einer Mühle, Heidenmühle genannt, den
roten kof. 1446 überliessen die Nonnen den Rothen Hof gegen einen Jahreszins
der Jutta v. Besa und ihren Söhnen, nach dem Aussterben der Besa üel aber 1478
der Hof sammt dem Lutxelich Hayn oder Lützellzain ans Kloster wieder zurück.
Der Convent musste wohl wegen seiner Armuth den Rothen Hof wieder ver-
äussern, denn in dem Verzeichniss des Klosterbesitzes von 1543 ist er nicht ge-
nannt, nur „die Bruchwiese über dem Rothen Hofe". 1754 hatte der Rothe Hof
9 Hauser und eine Papiermühle.
Litteratur: Dobenecker III, 769. HuStA. Weimar, Amtsbeschr. 1754. Kremer,
Klöst. Nied., S. 9. Paullini, Annal. lsen., S. 121. Storch S. 57. H_ H_
Ruhla, 14 km südöstlich von Eisenach, seit alter Zeit und im Volksmund
heute noch „die Ruhl" genannt, hat 7500 Einwohner und besteht aus einer Weima-
rischen und einer gothaischen Stadt, deren jede ihre eigene Kirche und Schule
besitzt. Getrennt werden aber beide Städte nur durch den Erbstrom, der mitten
durch das schmale Thal und den sehr langgestreckten Ort hindurchiliesst. Die
weimarische Hälfte hat 433 Wohnhäuser und 3917 Einwohner.
Geschichtliche Nachrichten. Den Namen hat die Stadt von dem Bache
Rula (ursprünglich wohl Rztlaha), für den wahrscheinlich erst im 17. Jahrhundert
die Benennung Erbstrom üblich geworden ist. Urkundlich wird der Ort 1321
bereits Rula genannt. Eine Grenze hat jenes Gewässer mit seinem tief einge-
schnittenen Thal anscheinend seit sehr alter Zeit gebildet. Die Grenze der alten
Lupnitzmark lief von Sättelstädt über den Kambühel an den Wartbergen hin nach
dem Gerberstein, dem Schwarzbach [beim KisselÜ] und ins obere Eltethal. Zwischen
den Wartbergen und dem Gerberstein sind zwei heute leider unbekannte Oertlich-
f) Das geht aus einer Waldbeschreibnng von etwa 1500 hervor, wo es heisst: "Ein Grund zwischen
Birkenheide und dem Kysselingsberge, das Mathisthal genannt, grenzt auch auf des altensteinischen An-
wandung. Darnach folgt ein Gewildnis und Gehölz die Schwarzbach genannt, stösst auf einen Fahrweg,
der die Gehölze und die altensteinische Zugehörung scheidet. Darnach folgt ein Grund, die Golhardt
(Gollert) genannt." Zu Hülfe kommt uns noch der betreffende Theil von der Beschreibung der hers-
feldisch-frankensteinischen Wildbanngrenze: von Furche (Förtha) aufwärts bis zum Berge Kysseling
und weiterhin aufwärts vom Rynnestig (Rennstieg) bis zum Emmseberg (Inselsberg).