HAHNRODA.
HEILIGENSTEIN.
Eisenach.
Hahnroda, Hof zwischen Creuzburg und Mihla, rechts von der Werra ge-
legen, zu Ebenau gehörig.
Geschichtliche Nachrichten. Ob Hahnrodajenes Heienrod ist, das Land-
graf Ludwig III. neben der Mühle in Ettenhausen (gothaisch) und dem Walde am
Reihersberg dem Nikolaikloster zu Eisenach schenkte, ist nicht ausgemacht, obwohl
der Name des Heigeroder Stegs (1444) unterhalb des Eichhölzchens nördlich von
Eisenach, zumal er sich in einer Urkunde desselben Klosters findet, eine Gleich-
setzung von Heienrod und Hahnroda wahrscheinlich macht. Jedenfalls wird dieses
später, bis in die Neuzeit hinein, als f uldaisches Lehen bezeichnet. Im Jahre
1370 verzichtete Ditmar v. Lupnitz zu Gunsten von Berthold Flemming auf seine
fuldaischen Lehnsgüter im Orte Hoinrode. 1534 erwarb der Rath von Creuzburg
von Georg v. Reckerode die Wüstung Hunrode. Um 1760 war es noch im Besitze
des Rathes, wird aber als Kammergut bezeichnet. Die Creuzburger hatten es 1616
an die fürstliche Kammer verpfändet und es verfallen lassen, blieben aber die
Inhaber. Noch 1846 war es Kammergut.
Litteratur: Dobenecker II, 1040. HuStA. Weimar F 205m. Kremer, Klösterl.
NiederL, S. 8. Kreuzb. Chronik v. Bardorf. Schannat, Elench. vas. Fuld., S. 128.
H. H.
Heiligenstein (Weissenborn), 1015 km südöstlich von Eisenach, am Erb-
strom, mit 37 Wohnhäusern und 186 Einwohnern, eingeschult nach dem gothaischen
Tha].
Geschichtliche Nachrichten. Im Jahre 1253 kaufte der Propst des
Creuzburger Nonnenklosters, Bernhard v. Schlotheim f), den Ort Weissenborn
(1266 Wissenbume, 1309 Wßixenbom), dessen Lehnsherren, zwei Brüder v. Schlot-
heim, beider Söhne und zwei andere Brüder v. Schlotheim, den Ort deshalb dem
Markgrafen Heinrich dem Erlauchten von Meissen aufliessen. Der Markgraf als
Oberlehnsherr überliess dann Weissenborn dem Wilhelmiterorden mit der
Bestimmung, dass immer 13 Geistliche des Ordens dort leben sollten. Der Ort
des Klösterchens war wahrscheinlich nordöstlich vom jetzigen "Heiligen-
stein" am „Spitzigen Stein". Er mochte auf die Dauer nicht geeignet er-
scheinen, jedenfalls heisst es, 1301 habe Bernhard v. Schlotheim die Stelle, wo
heute die Kirche und Heiligenstein liegt, von den Herren v. Salza erkauft. Das
Kloster erhielt 1308 das Patronat der Oberkirche in Sömmerda, 1309 von Günther
v. Salza das der Pfarrkirche in Farnroda und der Burgkapelle auf Scharfenberg,
ferner manche andere Zuwendung, unter anderem 1301 von Apitz, Albrechts des
Entarteten Sohn. Die Gerichte in wyssenbom hatte (1378) der Landgraf. Inter-
essant ist ein Inventar des Klosters vom Jahre 1491. Altargerathe, Messgewänder,
eyne grune syden mit gulden fogeln, 1 rot syden mit eyme-wüce, Altartücher, dazu
Hausgeräth, einige Kühe und Ziegen, ein Pferd und ein Karren, Wäsche und
Speisevorrätthe, das ist der bescheidene Schatz des Klösterchens.
Die Namen sind bei Paullini offenbar entstellt.
ist, hat Funkhänel (Ztschr. f. thür. Gesch. 3, S. 15)
Berthogus zu lesen sein.
Dass für dessen "Flacheim" Slatheim zu lesen
richtig bemerkt. Auch wird anstatt Brogus