Gnossmnsmm.
H AUSBREITENBACI-I.
Gerstungen.
Baum in Grossensee charakteristisch. Die untere Reihe der Zweige wird von
hölzernen Pfeilern gestützt. Unter der Linde stand noch vor einigen Jahren ein
steinerner Tisch mit der Inschrift: 1723 M H .R.K.1767.
In Grossensee befinden sich seit alter Zeit Werkstätten für Töpferwaren, die sich
durch ansprechende bunte Glasuren auszeichnen. Gegenwärtig wird die Töpferei noch
in 10 Werkstätten betrieben. Die heranwachsende Jugend will diese einst so blühende
Kunst nicht mehr erlernen. Die Töpferwaren werden durch das Emailgeschirr verdrängt.
Bei Festlichkeiten (Kirmes) trägt die weibliche Jugend oft noch die ansprechende
alte Mode: Mieder, dicke, bauschige Röcke, seidene Tücher, "Rosenlappen" genannt.
Hausbreitenhach, Dorf mit 17 Wohnhäusern und 84 Einwohnern, mit einem
Kammergut (Vorwerk vom Kammergut Gerstungen) und einem Rittergut, nahe an
der Suhl gelegen, 4 km südöstlich von Gerstnngen. Es ist eingepfarrt und ein-
geschult nach Herda.
Geschichtliche Nachrichten. Im Mittelalter wird der Ort nur Breiten-
bach (Bretmback, Breytevzback) genannt, im 16. Jahrhundert auch Burgbreiten-
bach, doch 1544 auch schon Haußbrevjtenbach. In einem um 1160 aufgestellten
Güterverzeichniss des Benediktinerklosters auf dem Frauenberg bei Fulda ist unter
anderem auch Besitz in Breitenbach genannt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass
damit Hausbreitenbach gemeint ist. Auch 1327 noch scheint Fulda Rechte geltend
gemacht zu haben (s. Geschichte des Bezirks). Sonst aber ist hier nur von Hers-
feld und den Landgrafen von Thüringen die Rede. Unter den Burgen, die Land-
graf Albrecht 1290 mit ihren Vogteien seinem Sohne Apitz übergab, war auch
Breitenbach. Vielleicht war der Landgraf damit von Hersfeld belehnt, jedenfalls
hatte Hersfeld hier Eigenthumsrecht, denn 1354 einigte es sich mit dem Landgrafen
über den gemeinsamen Besitz von Hausbreitenbach, Berka und Gebesee (wohl eine
Wüstung in der Nähe; 1506 erhält das Katharinenkloster zu Eisenach Zins von
einem Hause im Dorfe gebes, ebenso hatten die Nonnen in Frauensee dort Ein-
künfte). Das Amt und der Ort Hausbreitenbach waren seitdem theils hersfeldisch
(später hessisch), theils thüringisch-meissnisch. Demnach sind auch die uns be-
kannten Burgmannen und Amtleute theils Thüringer, theils Hessen: v. Herda 1350
bis 1354, Eberwevn v. Rumrodt 1357, v. Hornsberg 1358, Hermann v. Rumrodt
Amtmann von Breitenbach 1366, Schindekopf 1366, v. Buchenau 1398, v. Besa und
v. Rode 1400, v. Reclarodt 1448, v. Bischofrode 1498, v. d. Tann 1558-1686,
v. dem Brinck bis 1729. Wahrscheinlich wohnten auch die Pfandinhaber der
landesherrlichen Hälfte in der Burg, wenigstens zum Theil und zeitweise, also seit
1408 die v. Herda (z. B. 1447 mit einem Hause und einer Hofstatt in der Burg
Breitenbach und einem Vorwerk vor der Burg belehnt) und v. Reckrodt, die beide
auch 1575 als Besitzer und zwar als schriftsässiger Adel hier erscheinen.
Das Gut derer v. dem Brvnck übernahm 1729 Katharina Diehmin und schenkte
es dem Herzog Wilhelm Heinrich, der es seiner Gattin überliess. Nach deren
Tode 1751 fiel es der weimarischen Landesherrschaft anheim. Es ist oifenbar das
jetzige Kammergut.