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Hardisleben, 311„ km nördlich von Buttstädt, einer der ältesten Orte des
Bezirkes, wenn auch erst 1265 ein Heinrich von Hartislouben in Malschleben und
1300 der Ort selbst erwähnt wird, in welchem Jahre Hardisleiben zu denjenigen
Orten (wie Buttelstedt) gehört zu haben scheint, deren Oberhoheit dem Bischof von
Naumburg zustand. Kirchlich blieb der Ort unter dem Moritzkloster zu Naumburg,
weltlich aber gehörte er schon 1337 den Grafen von Orlamünde und kam von
diesen 1346 nebst 9 anderen Orten des heutigen Amtsgerichtsbezirkes an die Land-
grafen von, Thüringen. Von diesen ward er vorübergehend 1376 an Gebhard von
Querfurt verpfändet, vom Kurfürsten 1548 an die Familie von Mülich übergeben,
kam aber 1585 an die Landesherrschaft zurück, und es ward nun nebst vier anderen
Ortschaften 1590 ein herzogliches (altenburgisches) Amt Hardisleben gebildet. Ort
und Amt kamen dann 1627 durch Kauf an die Familie von Hagen, 1650 an die von
Uifeln, 1673 an den Herzog von Weimar. Das Dorf litt besonders durch Brand 1679.
1707-1738 war es IlVittwensitz der zweiten Gemahlin des Herzogs Johann Ernst III.
von Weimar, der Charlotte Dorothea Sophie, geb. Landgräfin zu Hessen-Homburg.
Während dieser Zeit, 1735, wurde das Amt um die Vogtei Brembaßä- (s. Grossbrem-
bach) vergrössert und Amtssitz (statt des bisherigen Buttelstedt). 1817 wurde der
Sitz des Amtes aber nach Buttstadt verlegt. Die Diöcese Buttstädtälmß, S. 24-27.
O. Franke, Das Rothe Buch von Weimar, S. 15. 77. 86-88. 91 f. 141. Geschichtsquellen d.
Prov. Sachsen I, S. 177; XXIII, S. 116. 449. Kronfeld, Landeskunde I, S. 183; H, S. 337.
Lepsius, Kleine Schriften I, S. 73. Michelsen, Ausgang d. Grafisch. Orlamünde, S. 31.
Mittheilungen der Gesch- u. Alterthumsforsch-Gesellsch. des Osterlandes VI (1863-66), S. 382 f.
v. Reitzenstein, Regesten, S. 167. 169. A. Schumann, Lexikon von Sachsen III, S. 681; XVI,
S. 679 f. C. F. L. Schumann, Landeskunde, S. 48. Würdtwein, Thuringia et Eichsfeldia,
S. 69 f. 203. Zedler, Universal-Lexikon XII, S. 540; XXII, S. 188 f.
Kirche, ehemalige Unterkirche, des heil. Johannes; brannte 1679 nieder und
wurde bis 1684 auf dem alten Grunde wieder aufgebaut. Der Chor ist 11,6 m lang,
7,2 m breit, das Langhaus 12 m lang, 9,7 m breit. Die Anlage stammt aus der
Spätgothik des 15. Jahrhunderts (1496 wurde die Kirche dem Naumburger Moritz-
kloster einverleibt), Inschrift aussen an der Ostseite unten: anno pvrvfv cöptä.
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