ZOÜBISTBÜI, 5 km nördlich von Apolda; im hersfelder Güterverzeichnisse
Zotanesstede, in der fuldaer Fälschung zu 874 Zotanestat; 1245 Zodenstete, gehörte
im 14. Jahrhundert zum Thei1 dem Kloster Heusdorf, zum Theil den Grafen von
Orlamünde, von welchen es vor 1317 an die von Kefernburg verliehen ward, kam
aber 1346 (Ozotenstete) an die Landgrafen. 1719 zerstörte ein Brand den grössten
Theil des Ortes (75 Hauser). Im 18. und 14. Jahrhundert kommen Herren von Zoten-
stete V01". Dronke, Codex dipl. fuld., Nr. 610. Dronke, Tradit. fu1d., S. 132.
O. Franke, Das Rothe Buch von Weimar, S. 63. 80. 89. Kronfeld, Landeskunde I, S. 183;
II, S. 222. Landau, in Hessische Vereins-Zeitschr. X, S. 188. Martin, Urkundenb. d. Stadt
Jena I, Nr. 227. 316. Michelsen, Ausg. d. Grafsch. Orlamiinde (1856), S. 31. Mittheilungen des
Geschichte-Vereins zu Eisenberg I, S. 42. Neue Mittheilungen d. ThüL-SäChS. Vereins XIV, S. 502 f.
(Otto) Thuringia. sacra, S. 340. 344 f. 361. 375. Rein, Thuringia sacra II. S. 53. 134. 138. 160.
176. 183. 192 f. 195. 210 f. 217. 221. 229. v. Reitzenstein, Regesten d. Gr. v. Orlam, S. 169.
Schultes, Direct. dipl. I, S. 41; II, S. 486 Anm. 200. 538. A. Schumann, Lexikon von Sachsen
XIII, S. 697; XVIII, S. 1060. C. F. L. Schumann, Landeskunde, S. 94. Schwabe, Nachricht
von Monimenten Luther's, S. 152. SicuPs Leipziger Jahrbücher (1719), II, S. 27. Staatshand-
buch f. S-Weimar 1864, S. 198, 29. Stark, in Thüring. Vereins-Zeitschr. II, S. 149, über das Ge-
meindesiegel. Stechele, in Thüring. Vereins-Zeitsehr. N. F. I (1879), S. 128. 322; II, S. 49.
Wenk, Hass. Landesgesch. II, Urk. S. 17. Wern eburg, in Jahrbücher d. Akademie in Erfurt
N. F. XII, S. 56. Wolf f, Chronik des Klosters Pforta II, S. 204. Würdt wein, Thuringia et
Eichsfeldia, S. 83 (Chottinstet). 167.
K i F0 h B [an Stelle einer 1219 vom Markgrafen Dietrich von Meissen dem Kloster
Eisenberg übergebenen]. Grundriss-Form: D Der Westthurm stammt in
seinem unteren Theil aus dem 14. Jahrhundert und führt eine Spitzbogen-Thür von ihm
in das Langhaus. Dieses und der Chor, spatgothischer Anlage, verdanken im Uebrigen
ihre Gestalt dem 18. Jahrhundert; ebenso der ganze Nord-Anbau am Thurm, welcher
ausnahmsweise gediegen aus Steinen hergestellt ist. Im Innern haben wir über allen
Theilen der Kirche flache Holzdecken. Eine rechteckige Thür führt vom Thurm-
Obergeschoss zur Langhaus-Empore. Die Fenster im Chor und Langhaus sind regel-
massig angelegt (je eines an jeder der drei Schlussseiten, drei an jeder Langseite)
und iiachbogig, zum Theil mit vertretenden Einfassungen und Schlusssteinen, aus dem
18. Jahrhundert erhalten; unter jedem Mittelfenster der Langseiten befindet sich eine
Thür, von denen die nördliche die Ueberdeckung: 1x und ebenfalls vertretende
Einfassungen und Schlusssteine zeigt, die südliche dagegen modern rechteckig und
schmucklos ist. Der Thurm-Anbau zeigt an der Nordseite unten eine den Fenstern
des 18. Jahrhunderts gleichartig gebildete Thür; darüber ist die Flache glatt und
sind drei altere Platten (s. folg. S.) eingemauert; an der Westseite des Anbaues
unten und oben ein schlichtes Flachbogen-Fenster. Der Thurm steigt massiv,
schlicht bis etwas über das an dieser Kirche auffallend gut hergestellte Langhaus-
Dach, im obersten Geschoss mit einem Rechteck-Fenster an jeder Seite erleuchtet;
darauf folgen eine achteckige Schweifkuppel und ein hoher Helm. Milrtheiluugen
des Geschichts-Vereins zu Eisenberg I. S. 42. Schultes, Direct. dipl. II, S. 538, vgl. S. 486
Anm. 200, mit Literatur-Angaben. A. Schumann, Lexikon XIII, S. 697. Würdtwein
a. a. 0., S. 166.