WENIGENJENA ,
Haus
Thalstein. Jena. 226
B) Spanische Arbeiten der Kunst und des Kunstgewerbes:
Sogenannter Oalatrava-Schrank, 17. Jahrhundert, Schreibsekretär mit einer
auf ausziehbaren Hölzern ruhenden Klappe. Hinter derselben, sowie im unteren
Theile sind Schubkästen. Dieses, auch durch seine Holzarbeit hervorragende Möbel
ist besonders ausgezeichnet durch seine reichen, in Goldbronze ausgeführten (mit
rothem Sammet hinterlegten) Beschläge, welche die Schlösser umgeben und die Platte
zieren. Sie sind zum Theil in eckigen Umrahmungen angeordnet, was dem ganzen,
einfach gegliederten Schrank seine massive Wirkung giebt, und mehrfach mit, an
Scharnieren befestigten, beweglichen Metallklöppeln in origineller Weise versehen.
Die Muschel, als Zeichen des einst geistlichen Calatrava-Ritterordens, ist an einzelnen
Stellen angebracht
Schrank, auf einem Tisch-Untersatz mit hohen, gedrehten Füssen stehend, in
reicher, zierlicher Spätrenaissance, mit Schildpatt belegt und Goldbronze-Beschlägen.
Das Hauptmotiv bildet ein rechts und links von gepaarten Säulen eingefasster Mittel-
theil, welcher eine Thür (mit dem Bronze-Relief eines Hercules) einschliesst und
von einer kleinen Blend-Balustrade überragt ist, während Seiten-Abtheilungen mit je
vier Schubkästen übereinander angeordnet sind, bei pilasterartiger Ausbildlmg der
Ecken. Ueber dem Mitteltheil erhebt sich ein Aufsatz mit gewundenen Säulenpaaren;
die beiden inneren Säulen überdeckt ein Rundbogengiebel, auf welchem das Bronze-
Figürchen einer Minerva steht. Die Voluten im Aufsatz rechts und links von dem
Mitteltheil sind später statt des ursprünglichen Abschlusses hinzugefügt und minder
fein, als das Uebrige. Sehr geschmackvoll sind besonders die Beschläge (auch die
beweglichen Griffe an den Seiteniiächen) und die oberste Abschlussgalerie an den
Seitenliächen. Der Schrank ruht auf 6 bronzenen Greifenklauen
Schrank-Untersatz (sogenannter Altar), Renaissance, treffliche Holzarbeit.
Die Platte ruht rechts und links auf Seitentheilen, welche in sehr gefälliger Weise
als je drei, unten und oben durch Balken verbundene, gedrechselte Säulen gegliedert
sind. Die mittleren, stärkeren dieser Säulen haben (als Längsverstrebung) mit ein-
ander Verbindung in Form einer hübschen, durchbrochenen Arkaden-Galerie, welche
aus Rundbögen auf vier Säulchen und darunter wie darüber durchlaufenden, mit
Kettenverzierungen geschnittenen Längshölzern gebildet sind
Stollens chrank, portugiesisch, auf hohen, gedrehten Füssen, Spätrenaissanxce,
mit vielen, mit Bronzebeschlägen verzierten Schubkästen, verhältnissmässig einfach.
Kasten, Renaissance, auf vier bronzenen Greifenklauen, mit Schubkästen, in
Elfenbein und Schildpatt; an einer mittleren Klappthür das in Elfenbein eingelegte
Reiter-Figürchen des heiligen Georg, wohl aus älterer Zeit.
Beschläge von Schränken, Goldbronze, sind mehrfach an anderen Möbeln ver-
wendet worden.
Spiegel- und andere Rahmen in grosser Anzahl und Mannigfaltigkeit, reich
geschnitzt imd vergoldet. Unter den grösseren fällt ein reich und kräftig geschnitzter,
rechteckiger Spiegel des 17. Jahrhunderts auf, mit Blattranken und Blumen, welche
an den Ecken in sehr hübscher Lösung in Blattwerk spitz auslaufen, sowie einem
Engelskopf in jeder Seitenmitte Ein rechteckiger Rahmen des 17. Jahrhunderts
(jetzt um eine kleine Copie eines Murilldschen Concepcion-Bildes, der Madonna auf
der Mondsichel im Museum del Prado zu Madrid, von Siguenza [Escorial]) ist doppelt,
indem um einen inneren Blattkranz ein äusserer läuft, an welchem die Ecken in