LOBEDA,
Schloss,
Haus.
Loßmscmicrz.
J ena.
aber die oberen Schlösser, der Hauptbesitz, den Herren von der Lobdaburg entzogen
werden zu sein scheinen (den anderen Lehnsträger-Namen nach zu urtheilen), blieb
das Unterschloss bei der Familie und wurde noch von dem Stammesletzten bewohnt.
1468 wurde es von Kurfürst Ernst als Lehn an Friedrich von Londersteten gegeben,
der es seit 1515, wie es heisst, mit den Steinen der beiden oberen Burgen wieder-
herstellte.
Das Schloss, jetzt Wirthschaftshof im Besitze des Herrn Rittergutsbesitzers
Friedr. Richard Thierbach, dem Aussehen nach eher Neubau als Wiederherstellung
von 1515, ist ein einfaches, dreigeschossiges Gebäude mit rechteckigen Fenstern und
einem im Achteck vertretenden Treppenthurm, der, um ein Geschoss höher, rechteckige
und rundbogige Fenster und einen wenig geschweiften Kuppelhelm hat; an seiner
andern Seite schliesst sich noch ein Theil des Gebäudes an, vor ihm erst in einer
älteren, oben beschädigten Mauer vortretend, dann nochmals in einem im Erd-
geschoss steinernen, im ersten Obergeschoss aus Fachwerk hergestellten Bautheil
Literatur, s. bei Drackenburg; Lobzlaburgz
Haus des Herrn Fleischer
Balken und des Treppenständers
Fachwerk
hübschem
Schnitz Werk
Löberschütz, 9 km nordöstlich
Gleisberg ihre dortige Mühle an das
286. E. Scnnm, Lobdebzzrg, S. 76-
von Jena. 1341 verkauften die Herren von
Kloster Bürge]. KnoNFELn, LumlesA-lznde II,
-77. 83. 120. Ueber Siegel siehe Sun]: in
Kirche, 1456 von Hermann von Baldestedt mit kurfürstlichem Consens gestiftet.
Chor gothisch, aber im östlichen Theil erneut, wie die übrige Kirche, laut Inschrift
an der Aussenseite 1687 wahrend der Regierung Wilhelm Ernsfs unter Vormundschaft
Johann Wilhelms Der Triumphbogen ist noch spitzbogig, doch nach dem Langhaus
hin durch einen Rundbogen unterfangen. Yßiir-zhg. Vereins-Zeilsclzr. V, 265.
Sacramentschrein-Rest an der Chor-Nordseite, spätgothisch, mit Fisch-
blasen.
"Edelmannsstuhl", einst der Familie von Fensterer gehörig, auf der Nordseite, aus
dem 17. Jahrhundert, sehr fest gebaut, einfach. An einer Seite das Fensterefsche Wappen
(doch anders, als in Grosslöbichau, nur mit unten geöffneten Fenstertheilen); an den zwei
vorderen Brüstungsfeldern Gemälde: links die Erschaffung Evas mit Thieren in der Um-
gebung und die Sprüche: Ecce lwmo pulvis es, und: Siehe Mensch Erde bis! rlu Erde lragestu
Erde lriltslu Erden wirstu; rechts Trophäen und die Sprüche: Honor au! mors, und: An
Gottes Seegen ist alles gelegen.
Taufstein, von 1595, unverziert, schwerfallig, vielleicht aus einem mittelalterlichen
Weihwasserbeeken hergestellt.
Kanzel. Auf toscanischer Säule ist die Brüstung vierseitig, mit canellirten
Ecksaulchen und Zahnschnittgesims. In den Brüstungsfeldern die imbedeutenden Ge-
mälde der Evangelisten; an der Treppe Petrus, Paulus und Christus mit Nikodemus.