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JENA,
Wohnhäuser. Jena. 152
Obergeschoss die Stubendecke eines Zimmers gut erhalten: zarte Proülirung, in den
Ecken Cartouchen mit liegenden Frauengestalten der vier Jahreszeiten in Flachrelief,
zwischen wechselnden Mustern, in der Mitte eine Rosette Geschnitzte Holzthüren,
zur Decke passend.
Trebitz'sches Haus, Saalgasse Nr. 5, Roccoco; die Front gut zusam-
mengehalten Das Erdgeschoss ist glatt, dann folgt eine Vorkragung auf vier
Consolen, auf welchen vier Pilaster etwas Capitell-Verzierungen haben. Sie gliedern
die drei Obergeschosse, welche Schnörkel-Verzierungen an den Fensterbrüstungen
zeigen. Das dritte Obergeschoss ist mit einem Giebel über dem Mitteltheil so angeord-
net, dass die horizontalen Dachgesimse der anderen Theile daran abbrechen. Darüber,
etwas zurücktretend, das vierte Obergeschoss mit Stichkappen-Giebel in der Mitte.
Die Flächen-Verzierungen sind wohl im Ganzen dem vorher aufgeführten und den
anderen ähnlich an flachem Relief, aber besser erfunden und sorgsamer hergestellt.
Andere, ziemlich massige: Saalgasse Nr. 23. Nr. 22. Wagnergasse
Nr. 24.
F achwerkb auten mit sichtbarem Holzwerk sind wenig aus älterer Zeit er-
halten; alle noch bestehenden sind aus dem Ende des 17. und dem 18. Jahrhundert,
nur mit schwachen Geschoss-Vorkragungen und wiederkehrenden Schiüskehl-Profilen
an Schwellen oder Füllbalken als einziger Verzierung. So Un t er e L a. u en ga s s e Nr. 9.
Sonstige Einzelheiten
sirten Bauten :
an manchen,
im
Uebrigen unbedeutenden
oder moderni-
H 0 f a p 0 t h e k e a m M a. r k t. Mitteltheil des ersten Obergeschosses
16. Jahrhundert, auf einigen Profillinien, wie am Haus zur Rose, vorgekragt,
den alten Rechteck-Fenstern.
aus dem
noch mit
Marktgasse, Haus des Buchbinders Borsdorf. Die jetzt rechteckige, von
schlanken, etwas canellirten Pilastern eingefasste Thürverdachung hat einen sehr hohen
Fries, welcher vier rechteckige Felder mit profilirten Rahmen hat; in zweien der-
selben sitzen als Flachreliefs Rosetten, im dritten das Chursächsische Wappen, im
vierten ein Fenster
iMarkt, Ecke des Kramergasschens. Fenster spatgothisch, als Spitz-
bogen mit einem inneren, begleitenden Schweifbogen, der etwas über dem Kämpfer
aus einem Kleeblattbogen (der also baldachinartig Vortritt) entspringt und einige
kreuzende Linien am Anfang und Scheitel hat. Kehlproiile.
Schlossgasse Nr. 3, Gasthaus zum Wolf. Ein rechteckiger Erker des
17. Jahrhunderts tritt aus der Mitte der Front im ersten und zweiten Obergeschoss vor, auf
fünf, nach allen Richtungen gehenden, frei herausgearbeiteten Voluten-Consolen, welche durch
hängende Laubgewinde verbunden sind. An seinen zwei Fenstern übereinander etwas
Brüstungs- und Giebel-Verzierung.
Seifenfabrik von Trebitz, Sehlossgasse Nr. 2, ehemals Propstei. Einfacher,
steinerner Treppengiebel des 16. Jahrhunderts, mit Kreuz oben
Haus der Rosensäle in der von der Jenergasse nach dem Fürstengraben vor-
springenden Ecke, modernisirt, bis auf einen dem 17. Jahrhundert angehörenden, kurzen,
aehteokigen Daehthurm mit Schweiihelm. Holz, überputzt.