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LEBNSTEDT.
Lmnswunr.
Weimar.
voll componirte, aber im Stil des späten, italienischen Manierismus ausgeführte
Darstellung des Kampfes zwischen Jacob und dem Engel, während unten die Familie
Richter betet.
Glocken. 1) anno bnf mcccclvz ave mavia gmcia. 85 cm Durchmesser.
2) 1766 von J. G. Ulrich in Apolda, mit Friesen. 67 cm Durchmesser.
3) 1877.
VOIl
3 Kreuzsteine östlich vor dem Ort, nach Kleinschwabhausen
an der Ostseite mit eingehauenen Schwertern.
zwei
[BBSHZIIM], gehörte als Lehn der Grafen zu Gleichen von 1504-1602 den
Herren von Meusebach, dann dem Kanzler Dr. Gerstenbergk. Kronfeld a. a. 0.]
Liehstedt, 10,2 (9) km nordöstlich von Weimar (Liuprechtestat? Dronke, Trad.
fuld, S. 46), 956 Liebessted (Sehultes, Direct. dipl. I), Sitz der von 1216 an vorkom-
menden, mit den Herren von Ossmannstedt (s. diese, Amtsgerichtsbez. Apolda, S. 358)
gemeinsamen Stamm habenden t Familie von Libenstete (so 1266; Martin, Urkundenb.
v. Jena I, S. 13), Libinsted etc., welche gegen Ende des 14. Jahrhunderts erlosch, wurde
dann (1493) Sitz der Comthurei des seit der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts hier
angesiedelten Deutschordens (welcher 1331 Dorf und Feste mit Kirchlehn und Zu-
behör von den Landgrafen in Tausch erhielt; Schmidt, Urkundenb. d. Vogte, "S. 706. 707)
und stand (nebst Lehesten, siehe Amtsgerichtsbez. Jena, S. 165) unter der Landes-
Comthurei Zwätzen (Amtsgerichtsbez. Jena, S. 235), bezw. mit dieser unter Sachsen
albertinischer Linie. S0 kam der Ort 1815 an Sachsen-Weimar. Brände besonders
1627, 1713, 1714, 1755, 1820. Alb erti, in Vogt]. Jahrb. XLVH, XLVIII, S. 4.
Franke, Das Rote Buch. Hermann, in Thüring. Vereins-Zeitschr. 1871, VIH, S. 38. Hess,
in Thüring. Vereins-Zeitschr. 1865, VI, S. 217 f. Kronfeld, Landeskunde H, S. 144i Merian,
Topogr. sup. Saxom, S. 10. 12. Rein, Thuringia saera II. Schuman n, Landeskunde, S. 105.
Stark, in Thüring. Vereins-Zeitschr. II, S. 151, über das Siegel. Voigt, in Thüring. Vereins-
Zeitschr. I, S. 91 E. Werneburg, in Erfurter Akad. Jahrb. 1884, S. 52.
K i rch B, aus dem 18. Jahrhundert, schlichtester, rechteckiger Raum von 8,7 m
Lange und 8,2 m Breite des Chores und ebenso von 16,1 m Länge und 11 m Breite
des Langhauses, mit geputzter Holzdecke vom Querschnitt: ff-Y und vielen
rechteckigen Fenstern und Thüren regelmässiger Anlage. [Kein Thurm noch Dach-
reiter.] Alles geweisst.
Kanzelb au, aus dem 18. Jahrhundert, hinter dem Altar, ganz stattlich.
Unten in drei Seiten gebrochen zurücktretend, mit Flachbogen-Durchgängen zwischen
Pilastern und vor ihnen frei vertretenden, ionischen Säulen innen und einfachen
ionischen Pilastern aussen. Darauf an den Seiten-Abtheilungen Brüstungen und
recht hübsche Figuren zweier stehender Engelsknaben mit Sinnbildern des Gesetzes
und Glaubens. In der Mittel-Abtheilung steigen Pilaster und vertretende Säulen
auf den unteren Säulen auf, aussen daneben geschnitzte Einfassungs-Bretter. Da-