Bmum. Blankenhain. 6
2 Altarleuchter, mit: M. H.N.Kammerraih Hofmann aus Oberweimar 1733
am dreiiiächigen Fuss, der oben Engelsköpfe hat; Schaft mehrfach gegliedert; gross. Zinn.
Weinflasche, mit Schraubdeckel; 1682 E .K und Blumen gravirt. Zinn.
Kelch. Fuss in Sechspass-Form: i), darauf die Stiftungs-Inschrift von: H.
König senicr der Kirche zu Berckaw 1650. Am Knauf treten Würfel, welche an
den Vorderflachen als Facetten gebildet sind, zwischen Eiern (U) vor. Silber, neu
und schön vergoldet, 18 cm hoch.
Kelch. Sechspass-Fuss mit Stifter-Inschrift des Fürstl. sachs. Försters Becker
und Frau 1666. Knauf rund, mit Eiern. Silber, vergoldet, 26 cm hoch.
Bildnisse früherer Geistlicher, in Oel gemalt.
Glocken. 1) 1609 von Möringk in Erfurt, mit Arabeskenfriesen und: In
Berha hang ich etc, sowie: Ich ruf mit meinem Klang und Schall zu Gottes Dienst
die Christen all, O Christ, mit deim göttlichen Schein erleuchte die Herzen d.g (der
Gemein). 120 cm Durchmesser. 2) und 3) 1762 von Ulrich in Apolda, mit
Arabeskenfriesen, dem sächsischen Wappen, den Namen des Pfarrers etc. und:
Soli Deo Gloria. 100 cm bezw. 80 cm Durchmesser.
Das Gistercienserkloster, welches, (1210?) 1251 von den Grafen von
Berka gestiftet, 1252 vom Erzbischof von Mainz bestätigt und vom Papst in den
Schutz des Erzbischhofs gegeben, die vorher erwähnte Kirche erhielt, war trotz
Schenkungen keines der hedeutenderen Thüringens, wurde nach der Reformation her-
zogliches Amthaus, dann nebst den Gütern der ehemaligen Grafen von Berka zum
Kammergut gemacht, aber 1843 an die Bürgerschaft verkauft und aufgetheilt. An der
Stelle des ehemaligen Kloster-Vorwerks, dann Rechnungsamtes, stehen Gutsgebaude.
Ob Reste des Klosters selbst in der Pfarrei und in der von deren Garten nach einem
neueren Verbindungs-Gang (zur Sacristei hin) führenden Thür stecken, wie mehrfach
angenommen wird, ist zweifelhaft. Die Thür ist rechteckig, aber noch mit Profilen
vom Anfang des 16. Jahrhunderts eingefasst. Derselben Zeit gehört die spatgothische,
jetzt im Pfarrhaus in Waschküche und Gaststube getheilte, sogenannte Kapelle
an. Sie ist rechteckig, von zwei Kreuzgewölben mit doppeltkehl-profilirten Rippen
bedeckt, in deren Schlussstein eine Rosette, bezw. das Wappen von Witzleben reliefirt
ist. Unten und oben ein Spitzbogen-Fenster, über dem oberen aussen zwei Wappen
von Witzleben und: anno bni mbpm poür? EJapiS ifte Die Wappen
scheinen darauf zu deuten, dass wir es hier mit einer Kapelle im Wohnhaus der
Klostervögte, Herren von Witzleben, zu thun haben, von welchem aus wohl ein eigener
Weg in die Kirche führte. Hermann, in Thüring. Vereins-Zeitschr. 1871 (VIII), S. 14.
Kronfeld, S. 49. 50. Schumann, Landeskunde, S. 25.
Ehemaliges lag d Z 0 ll g h aus, von Herzog Ernst August gebaut, ein einfacher,
aber sehr langer Bau mit Rechteck-Fenstern. An den kurzen Eingangs-Seiten je zwei
Flachbogen-Thore mit einiger Verzierung der Einfassungen an Pilastern etc.;
zwischen den vorderen Thoren aussen ein Cartouchen-Schild mit Inschrift bezüglich
auf den Bau unter Herzog Ernst August durch den Oberhof- und Landjägermeister
von Volgstadt 1739. Im Innern unten viele Jagd- und Reise-Wagen, einige riesen-