Volltext: Francisco de Goya

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Weise auf des Hofmalers Seite. Bayeus Verbitterung läßt sich be- 
greifen, wenn man bedenkt, daß er seinem Schwager schon wegen 
dessen schlechten Verhältnisses zu seiner Frau, Bayeus Schwester, 
zu zürnen Ursache hatte. Dazu kam noch, daß ein am 11. Februar 
1781 Vollendetes Fresko den Beifall des Publikums nicht zu finden 
vermochte. Immerhin war und blieb es ein Unrecht, einen Familien- 
zwist auf künstlerisches Gebiet zu übertragen. Denn innerlich 
künstlerische Gründe können für Bayeu nicht mitgespielt haben. 
Goya malte durchaus akademisch in dem damals üblichen Sinne; 
von dem Revolutionär in der Malerei ist hier nichts zu spüren, wo 
es sich für ihn einfach darum handelte, mit den Fresken der 
Schwäger Francisco und Ramon die künstlerische Einheit zu wahren. 
Die ersichtlichen Fortschritte, die er hier gegen früher in der Be- 
herrschung der Farbe, im Hervorbringen rein koloristischer Wir- 
kungen gemacht hat, entbehren als solche jedes neuerungssüchtigen 
Moments. 
1781 wieder in Madrid, vermag er doch das ihm angetane Un- 
recht nicht zu vergessen, kann es nicht verwinden, daß man ihn, 
wie er sich selbst ausdrückt, gleich einem Tagelöhner behandelt 
habe. Die Monate des Streites brachten eine neuerliche Umwand- 
lung in Goya hervor: sie machten ihn zum Menschenfeind. Zu allen 
diesen Widerwärtigkeiten mußte es noch kommen, daß, ehe die 
alte Wunde vernarbte, das Schicksal ihm eine neue, noch schwerere 
schlug. Sein alter Vater, an dem er mit leidenschaftlicher Liebe 
hing, erkrankte und starb 1783. Goya soll so davon erschüttert 
   gewesen sein, daß er in der ersten Zeit nach dem Trauerfall alle 
 Nahrung abwies. 
 
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