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Januar 1779 legt er dem König und dem lnfanten vier seiner Ent-
würfe vor und wird dafür zum Handkusse zugelassen, worüber er
eine Freude verrät, die in jeder Weise das gerade Gegenteil einer
revolutionären Gesinnung beweist. Sein materieller Erfolg war
bedeutend, er betrug 114000 Realen, aber auch rein künstlerisch
muß Goyas Name um diese Zeit größeres Ansehen erworben haben.
Einen vorläufigen Abschluß fand diese Art Tätigkeit im Frühjahr 1780.
Auch Goyas erste Radierungen fallen in diese Jahre, sie sind aber
ziemlich blutlose und bei selbständigem Empfinden doch sehr un-
bedeutende Anfängerversuche. Ihrer Datierung nach stammen sie
in der Mehrzahl aus dem Jahre 1778. Die Verbindung mit der
Aquatinta hat er bei diesen Arbeiten noch nicht gekannt. Inter-
essant sind sie, weil sie zeigen, wie stark neben Tiepolo Velasquez
den Meister beeinflußte. Goya ist vor allem in der Lichtbehandlung
ein Schüler des Velasquez und zugleich im höchsten Maße dessen
Weiterbildner. In der Art hingegen, Menschen zu betrachten, hat
er sich von seinem Vorgänger mehr und mehr unabhängig gemacht.
Die Junta der Madonna del Pilar scheint im Jahre 1776 einen
Vertrag abgeschlossen zu haben, wonach Goya eine der Fach-
kuppeln auszumalen hatte, und zwar unter Oberaufsicht seines
Schwagers, des vielbegehrten Hofmalers Bayeu. Mehrere Jahre
zogen sich die Verhandlungen hin. Endlich im Oktober 1780 kehrt
Goya nach Saragossa zurück und macht sich an die Arbeit. Kurz
darauf trifft der Schwager Francisco ein; er ist mit der Arbeit
seines Freundes wenig einverstanden. Aber Goya läßt sich nicht
dreinreden. Da wendet sich Bayeu klagend an die Junta. Er steht
dem Schwager schroff feindlich gegenüber, und die Junta ist in jeder XV
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