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SANDRART, Joachim von, Maler und Kunst-
schriftsteller. Verfasser der 1675 er-
schienenen Teutschen Academie. Geb. zu
Frankfurt a. M. am 12. Mai 1606, gest. zu
Nürnberg am 14. Oktober 1688. Zuerst
Schüler des P. lsselburg in Nürnberg, dann
1623-1627 des Ger. von Honthorst in Ut-
recht. Tätig in Venedig, 1629-1635 in
Rom, 1638-1644 in Amsterdam. Lebte
danach 1645-1670 auf seinem Gut Stockau
bei Ingolstadt, von 1674 ab bis zu seinem
Tode in Nürnberg. Malte religiöse Bilder
und Porträts, erst unter italienischem, dann
niederländischem EinfluÃ; über hundert
Bilder sind von ihm erhalten. Hauptwerke:
das Schützenstück des Capitain Bicker im
Amsterdamer Reichsmuseum (1638), die 12
Monate in der SchleiÃheimer Galerie (1643),
das Gesandtenmahl in Nürnberg (1650),
sieben Altarbilder in Lambach bei Gmunden
am Traunsee (1657). Viele Bilder in
bayrischen Kirchen, in den Galerien in Wien
(Hotmuseum), SchleiÃheim, Amsterdam
(Reichsmuseum). Ãber 80 Hand-
zeichnungen erhalten, auch drei Radierungen
von ihm bekannt.
(Vgl. v. Wurzbach, niederl. Künstler-Lexikon.
P. Kutter, Joachim v. Sandrart als Künstler,
StraÃburg 1907.)
Johann Maximilian zum Jungen, Bür-
germeister von Frankfurt und Depu-
tierter beim Friedenskongreà in
Münster und Osnabrück. 1596-1649.
Leinwand, h. 1,89, br. 1,38. Bez. Joachimo
Sandrart Fecit 1636.
Städtisches Historisches Museum, Frankfurt a. M. 11
Vermählung der hl. Katharina. Holz, h.
Dr. Otto Boekmann, Weimar 12
Der November. Aus einer Folge der zwölf
Monate. Leinwand, h. 1,475, br. 1,24. Bez.
Joachimo Sandrart fecit 1643.
Königliche Gemäldegalerie, SchleiÃheim 12
Erziehung des Bacchus. Leinwand, h. 1,56,
br. 1,215. Bez. Sandrart.
Germanisches Museum, Nürnberg 13
Fischhändlerin. Leinwand, h. 1,49, br. 1,26.
Bez. J. Sandrart 1644.
Herzogliches Museum, Braunschweig 14
Bildnis des Künstlers. Von W. L. Hopfer
(siehe Porträtgalerie) 227
Fortuna. Rötelzeichnung.
Königliches Kupferstichkabinett, Berlin 203
Zwei Satyrn. Rötelzeichnung. Bez. Sand-
rart ä Stockau 1683.
Herzogliches Museum, Braunschweig 203
SCHADOW, Johann Gottfried, geb. 1764 in
Berlin, gest. 1850 daselbst. (Näheres siehe
Plastik.)
Selbstbildnis (siehe Porträtgalerie) 277
Selbstbildnis (Büste) (siehe Porträtgalerie) 277
Büste Wielands (siehe Porträtgalerie). 302
Die Muse "Thalia". Farbige Kreide.
Königliche Akademie der Künste, Berlin 643
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Bach und Schadow. Blei. Bez. von
Schadow gezeichnet 1786 in Rom.
644
Schlafender Amor. Aquarell. Bez. G.
Schadow Berlin den 12ten Februar 1798.
Kunsthalle,Bremen 642
SCHALCH, Johann Jacob, geb. 1723 in Schaft-
hausen, gest. um 1790. Schüler von
Schnetzler in Schaffhausen und Hamilton in
Augsburg. Später in Holland und England
weitergebildet. Von dort kehrte er nach
zehnjähriger Abwesenheit 1770 in die Heimat
zurück, wo er als Landschaftsmaler im
Geiste der niederländischen Tradition tätig
war. Auch einige radierte Blätter sind von
Schalch erhalten.
Landschatt mit Figuren. Feder, getuscht.
Kunsthalle,Bremen 631
Landschaft mit Ziehbrunnen. Tusche.
Kunsthalle,Bremen 631
SCHEITS, Andreas, geb. um 1665, gest. um
1690 in Hannover. Sohn und Schüler des
Matthias Scheits. Er malte einige Zeit in
Hamburg, ging dann nach Holland und
wurde später Hoimaler in Hannover. Von
ihm gibt es u. a. auch radierte Blätter in
der Manier seines Vaters und meistens nach
dessen Erfindung.
Bildnis des Philosophen Leibniz (siehe
Porträtgalerie) 282
SCHEITS, Matthias, Maler und Radierer, geb.
um 1640 in Hamburg, gest. angeblich 1700
daselbst. Bildete sich anfangs nach Ph.
Wouwermans, später nach Ostade, Teniers
und Pieter de Laar, kann aber wohl in
seiner Oltechnik ebenso sehr und noch
mehr zu Rembrandts Schule gerechnet
werden. Das 1672 in Lüneburg verlegte
Scheits'sche Bibelwerk enthält zahlreiche
Stiche nach seinen Zeichnungen von den
Gebrüdern Küsel, J. de Visscher, A. Blote-
ling, Wolfigang, Kilian, Sandrart u. a. m.
Die meisten Gemälde des Scheits befinden
sich in der Hamburger Kunsthalle, andere
in Schwerin, Aschaffenburg, Cassel, Braun-
schweig. Seine vierzehn Radierungen,
darunter die Vier Jahreszeiten, sind sehr
selten.
(Vgl. Hamburger Künstler-Lexikon, S. 217 und
Schlie, Katalog der Gemäldegalerie zu Schwerin.
Biographie von A. Lichtwark, Hamburg 1899.)
Wein, Weib und Gesang. Holz, h. 0,42,
br. 0,635. Bez. M. S.
Kunsthalle, Hamburg .100
Spaziergang. Holz, h. 0,425, br. 0,54.
Kunsthalle, Hamburg 100
Weibliches Bildnis. Leinwand, h. 0,94,
br. 0,81.
Herzogliches Museum, Braunschweig 101
Havussmusik. Holz, h. 0,30, br. 0,24. Bez.
Kunsthalle, Hamburg 101
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