Selbftbildnifs.
Guido
Reni.
Domenico Zarnpieri; Francesco
Francesco Barbieri.
Albani.
In der Akademie der Caracci in Bologna trafen drei Jünglinge zufammen,
menfchlich und künftlerifch verfchieden geartet, doch alle drei gleich hoch begabt:
Guido Reni, Domenico Zampieri und Francesco Albani. Sie kamen fammt und
fonders aus der flrengen Schule des Antwerpners Dionys Calvart (1545-1619),
der fich in Bologna niedergelaffen hatte. Obwohl ohne hervorragende Begabung
und befonderes Temperament war er doch wegen der Präcifion und Strenge feiner
Zeichnung wohl dazu angethan, auf den erften Unterricht junger künftlerifcher
Talente von förderndein Einflufs zu fein.
Guido Reni wurde am 4. November 1575 zu Bologna geboren; fein Vater,
Daniele Reni, der in der Stadt den Ruf eines ausgezeichneten Muükers genofs,
befand {ich damals gerade des Jubiläums wegen in Rom. Die Freude des Heim-
gekehrten war um fo gröfser, als er wahrnahm, dafs die Götter dem Kinde das
liebfte Gefchenk, hervorragende Schönheit, gegeben. Die Mutter Guido's war
junipera Pozzi. Der Palafl der Bolognini zu Sto. Stefano ausgezeichet durch
die fchönen TerracQtta-Büften und die prächtigen Säulencapitäle der Faffade
war in jener Zeit ein Centrum gelehrten und künftlerifchen Lebens. Calvart hatte
dort ein Heim erhalten, Literaten und Künftler fanden dort ftets den liebeng-
würdigften Empfang. Auch Mufik und Gefang wurden gepflegt; fo war auch
Guidds Vater in dem Haufe ein gern gefehener Gail. Guido follte {ich nach dem
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