Volltext: Kunst und Künstler Italiens bis um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts (Abth. 2, Bd. 1)

DIE 
KÜNSTLERFAMILIE 
DELLA 
ROBBIA. 
Plato und Ariftoteles, in einem Muüker fowie in Ptolemaeus und Euklid darftellen. 
Leider ift eine nähere Prüfung diefer Arbeit an dem ungünitigen Platze faft un- 
möglich. Luca erhielt die Reftzahlung für diefes Werk im Jahre 1440.  
Der Eingang derfelben Sakriftei des Domes, über welcher Lucafs Orgel an- 
gebracht war, erhielt durch unferen Meifter auch feinen-weiteren plaftifchen 
Schmuck, zunächft in dem glaflrten Thonrelief der Auferftehung Chrifti in der 
Lünette über der Thüre und fpäter in den bronzenen Thürflügeln. Der Auftrag zu 
den letzteren war (im Februar 1437) urfprünglich Donatello ertheilt worden; da diefer 
aber nach Ablauf von neun Jahren mit der Arbeit noch nicht begonnen hatte, fo 
wurde {le ihm entzogen und durch einen Vertrag vom 28. Februar 1446 dem Luca 
della Robbia gemeinfam mit Michelozzo und dem fonft wenig bekannten Bild- 
hauer Mafo di Bartolommeo übertragen. Zwei Jahre fpäter war der Rohgufs 
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Madonna von Engeln verehrt. Thürlünette von Luca della Robbia. 
S. Pierino in Florenz. 
vollendet. Aber feitdem blieb die Arbeit aus unbekannten Gründen liegen, bis 
1462 die Cifelirung der Umrahmungen" der Reliefs im Namen der genannten 
Künftler dem Bildhauer Giovanni di Bartolommeo, Bruder des Mafo, übertragen 
wurde. Nachdem diefe Arbeit nach mehr als zwei Jahren fertiggeftellt war, be- 
kam fchliefslich Luca am 10. Auguft 1465 den Auftrag, das Werk allein zu 
vollenden, und am 27. Juni I474 erhielt er die Reitzahlung. Für diefe letzte 
Arbeit wurden dem Luca 700 Goldgulden ausgefetzt; für den Rohgufs waren 
400, für die Ausarbeitung des Rahmens der Thüre 200 Goldgulden bezahlt 
Schon daraus, wie aus dem Wortlaute der verfchiedenen Urkunden, fcheint mir 
hervorzugehn, dafs der eigentlich bildnerifche Schmuck allein durch Luca und 
zwar erft nach jenem letzten Contracte vom Jahre 1465 ausgeführt wurde. Ihm 
war wohl überhaupt von vornherein die eigentlich künfllerifche Arbeit zuge- 
dacht, während Michelozzo als der heivorragendfle Bronzegiefser in Florenz in
	        
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