zulesen, die vielleicht dem Publikum vorgelegt werden könnten, und zu dieser Absicht die Kunstwei
Königlichen Bibliothek zu benutzen, wozu ausdrücklich „zum Vorteile des akademischen Unterrichts" ei
Erlaubnis erteilt wurde.
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Um auch das Geburtstagsfest des Königs nach altem Brauch durch eine öffentliche Sitzung der Akademie
zu feiern, schrieb Heinitz am 9. September 1786 aus Oppeln an den Direktor, er wünsche, dass die Akademie
diesen Tag von jetzt ab alljährlich durch eine Konferenz mit einer Rede auf den König festlich begehe. Laut
Protokoll vom 22. September 1786 beschloss die Akademie, diesen Vorschlag auszuführen; Rode sollte dieserhalb
den ihm befreundeten Ramler und, wenn er ablehnen würde, Meil junior den Professor Engel bitten, etwas zum
Lobe des Königs zu sagen; würde auch dieser ablehnen, so wollte Bergrat Moelter dies thun. Bei dieser Feier
sollte ausserdem jedesmal eine Geschaftsübersicht des Jahres gegeben werden. Karl Wilhelm Ramler. Professor
der schönen Wissenschaften (1725-1798), der 1786 zum Ehrenmitglied ernannt wurde. hielt die Festrede. Die
Anregung war auf guten Boden gefallen. An Reden und Abhandlungen im Sinne des Ministers war in der
Folge kein Mangel; die meisten gelangten in der akademischen Monatsschrift zur Veröffentlichung.
Vor allem aber zog Heinitz den Schluss aus seinen Vorschlägen an den König, indem er zielbewusst,
den Anregungen seines Herrn folgend, die Akademie nach der rein praktischen Seite ergänzte und ausstattete.
So wurde bereits unter Friedrich dem Grossen die vielfach missverstandene Einrichtung sogenannter
„Akademischer Künstler" geschaffen, die sich sonstvvo an keiner Akademie befand. Es waren das Kunst? und
Gewerbetreibende aus dem höhern Handwerks- und Fabrikbetriebe, die sich für das Schöne empfänglich zeigten,
selbst Erfindungskraft hauen und ihre Arbeiten in höhere Sphären rücken wollten; sie reihten sich, nicht als Nlitgliedei-
der Akademie, dies konnten auch in der Folge nur ausübende Künstler werden, sondern als von der Kunst
anerkannte Meister ihres Gewerkes durch erteilte Patente der Akademie an und erhielten dadurch Privilegien.
Diese praktische Einrichtung empfahl sich, da damals in ganz Europa noch der Innungszvaang bestand und
keinerlei auf dessen Aufhebung gerichtete Bestrebungen laut waren, wie sie kurz nachher die französische
Revolution zerstörungslttstig erzeugt hat. Auch späterhin bewährte sich die Einrichtung, da selbst das 1837 zum
Schutz der Nachahmung erlassene Gesetz unvollständig und nicht auf gewerbliche Erfindungen ausgedehnt worden
war. Heinitz hat sich selbst über seine Absichten klar ausgesprochen. „Wir haben keinen andern Zweck und
keinen andern Wunsch", sagte er bei der Aufnahme des Ministers Hertzbergs in die Akademie im Jahre 1788,
„als die National-Industrie zu erhöhen und so, wie England und Frankreich in den westlichen, Italien in
den südlichen Provinzen Europas, die Künste zur wichtigen Quelle eines einträglichen Finanzzustandes machen,
so Berlin und die Preussische Monarchie zum Depot derselben in den nördlichen Gegenden unsers
Welttheils vorzubereiten. Auf diesen wichtigen Zweck zielt
alles, was jetzt bey uns zur Verbesserung der Zeichen-
schulen und der Bildhauerkunst geschiehet, alle ausserordent-
lichen Belohnungen der Kunst des Kupferstechers, die Er!
richtung einer Kunst- und Buchhandlung der Akademie,
die öffentlichen Kunstausstellungen und dergleichen." Schon
im April 1786 hatte Heinitz die Rektoren der Akademie auf-
gefordert, Vorschläge zu machen, auf welche Art eine Zeichen?
schule .,für diejenige Jugend. die sich einem Metier zu widmen s, v. i,
gedenket" der königlichen Akademie beigefügt werden könne.
Meil der Jüngere las daraufhin am 26. Februar 1787 „aus-
führliche Gedanken über eine solche unter Aufsicht der
Akademie zu errichtende Zeichenschule für Handwerker" vor,
die auch heute noch Interesse beanspruchen können (Aka-
demische Monatsschrift l. S. 158), nachdem die Kunst-
gewerbe wieder einen hohen Aufschwung erfahren haben; b,
die weitgehenden Vorschläge brachten jedenfalls den gesunden
Satz zur Empfehlung. dass es allemal weit besser sei, dem
genannte Künstler zu erziehen.
Ende 1786 wurde auch das von Friedrich dem Grossen
errichtete Bildhaueratelier in Beziehung zur Akademie gesetzt, tlltllllttllll ljljiljjjjjQlljjjjlljjij
da der alte Tassaert die Gehülfen und Zöglinge darin nicht