Erläuterungen.
1186
Christoph Amberger. 1500 (e) 4561162. Ülltfllllll-Tfhe
Schule. Bildnis des [Martin Weisr.
Der Dargestellte, mit kurzem, dunklem Kraushaar und
blondem Vollbart, dessen schwarzes Wams, von einem
schwarzen Mantel teilweise bedeckt, den weissen Hemdvorstoss
sehen lässt, trägt eine goldene Halskette, von welcher das
Ende mit dem Totenkopf und Gebeine darstellenden An-
hängsel beim Wamsschlitz zum Vorschein kommt. Er hält
in der Rechten die Handschuhe und legt beide Hände auf die
Brüstung, vor welcher er steht. Rechts oben: MDXXXXIIII
Martin Weiss Aetatis Suae XLIII. Brnstbild nach rechts.
Aus der Sammlung des Erzherzogs Leopold Wilhelm. Kaiser-
liche Galerie zu Wien.
Holz. 0,65 : 0,53 m.
1191
Bemardino Pzäzturzkclzzb. Unzbrisckz
Srhule. Szene au: dem Leäen dar lz. Sumnna.
Die Darstellung, wie neuestens erkannt worden ist, nicht
auf die h. Juliana bezüglich, giebt die Susanna des alten
Testaments noch bekleidet vor dem links von ihr befind-
liehen, mit einem Gewandstück bedeckten Bassin, von den
beiden Alten an beiden Armen gefasst. Die Scene geht in
einem kleinen, umhegten und von verschiedenem Getier bes
lebten Garten mit vergoldetem Prachtbrunnen vor sich. Im
Hintergrund links die Festnahme und Abführung der Susanna,
rechts die Steinigung der beiden Uebelthäter. Ausgeführt
l493f4 in einem der Wohnzimmer des Papstes Alexander VI.
(Ad. Venturi a. a. O) Lunettenfresko der Sala delle Stampe
(Appartementi Borgia) des Vatikan.
1187
Diego Velagqugz, 1599-1660. Spanische Schule. Bildnis
eine: Hofnarren Plzilfpp: IV.
Der Hofnarr Pablillos de Valladolid erscheint barhäuptig
mit dunklem Haar und kurzem Vollbart in schwarzer Hof-
tracht mit straff um den Leib gezogenem und über die linke
Schulter geworfenem Mantel. Die Rechte in sprechender
Geberde ausstreckend, die Linke auf die Brust gelegt, steht
er breitspurig auf dem grauen, ohne alle Detailzeiehnung
gebliebenem Grunde. Ganze Figur nach vorn, Aus Palacio
del Retiro. Galerie des Prado zu Madrid.
1188
_?an Victor; 1620-1674,); Holländische Schule. Schweine-
schlachten.
Ein Landwirt, welcher ein auf einem Hackstock liegen-
des geschlachtetes Schwein mit einem Beile zergliedert,
empfängt von einer jungen, von links nahenden Frau eine
Labung aus Krug und Becher. Links ist ein junges Paar
beschäftigt, die Räucherteile in einem Bottich zu säuren.
Rechts zwei Knaben und ein Mädchen, von welchen ein
junge, auf einem Fass sitzend, eben die Schweinsblase mit
einem Federkiel anfbläst. Schauplatz der Hof eines bäuer-
lichen Anwesens. Bezeichnet auf einem Zettel rechts in der
Ecke: Jan Vietors fc. 1648. Aus der Sammlung van der
lloop. Rijksmuseum zu Amsterdam.
1189
Piero della Francesca. 1415 (10-1492. Umßrlßvren-
tinisrhe Schule. Die Einbringung de: k. Kreuzes.
Kaiser Heraklius (610-641) zieht mit dem Kreuze
Christi in Jerusalem ein, vor den Thoren von den Würden-
trägern der Stadt erwartet. Aus dem um 145314 gemalten
Freskencyklus der Kreuzeslegende, von welchem bereits zwei
Gemälde, der Tod Abrahams und die Kreuzauflindung durch
die Kaiserin Helena unter Nr. 10.1.6 und 1088 gebracht
worden sind. Linksseitigcs Lunettenbild der Fresken des Chors
von S. Francesco in Arezzo.
1190
COSZTIZO Tara, Ferrarerisrlze Schule.
Der BisdzqfLm-enzo Rozrzrella mit den lzlz. Paulus um! Maureliur.
Der Bischof Lorenzo Roverella, dessen von Ambrogio
da Milano und Ant. Rossellino gefertigtes Marmorgrab von
1475 in Giorgio fuorile mura zu Ferrara bekannt ist, erscheint
hier als adorierender Stifter jenes Altatwerks der genannten
Kirche, dessen Mittelbild, Madonna mit sechs musizierenden
Engeln, einst in der Sammlung Frizzoni zu Mailand, in die East-
lake'sche und 1867 in die Londoner Nationalgalerie gelangte.
und dessen linker Flügel verloren ist. Unser rechter Flügel
stellt ausser dem knieenden Bischof zwei stehende Patrone, den
Apostel Paulus mit dem Schwert und den h. Bischof Maurelius
von Angers vor (Ad. Venturi, Tesori d'Arte inediti di
Roma- R- 1896- Nr. 6) In der Galerie Colonna zu Rom.
Holz. Lebengrosse Figuren.
1192
Hzms HOZÖZÄM 1497-1543. Oäerdeutsche Schule.
Bildnis de: Äizußzzrzvzn: Georg Gisze.
Der bartlosc junge Mann trägt ein schwarzes Barett
und über dem rotseidenen Wams eine schwarze Schaube. Er
legt seine einen Brief öffnenden Hände auf einen teppich-
belegten Tisch, auf welchem sich eine Blumenvase und
Kontorgerät befindet, das auch an den Wandregalcn sicht-
bar wird. Der Brief trägt die Aufschrift: Dem erszamen
jergen Gisze to lunden in engelant myncm broder to handen.
Links an der Wand: Nulla sine merore voluptas. G. Gisze.
Oben ein Zettel mit der Inschrift:
IÄIODXIÖV (seil. Distichon) i Imagine Georgii Gysenii.
Ista refert vultus, qua cernis Imago Georgi
Sie oculos viuos, sic habet ille Genus.
anno aetatis suae XXXIIII
anno dom. 1532
Aus der Sammlung Solly 1821 in das Berliner Museum ge-
langt. Halbfigur nach rechts.
Eichenholz. 0,96 : 0,84 m.
l 1
Peler Paul Rubens, 1577-1640. Vlärzzirclze Srlzule. ÄÜ-eu-
zzgung.
Christus in der Mitte zwischen den beiden Schächern
empfängt eben von dem berittenen Longinus den Lanzenstich.
Rechts steht Maria händeringend zwischen Johannes und
einer heiligen Frau, während Magdalena knieend den Kreuz-
stamm urnfiingt. Ein Kriegsmann, der dem linken Schächer
die Gebeine zerschlagen, steigt eben von der Leiter. Gemalt
1620 im Auftrag des Nicolaus Rockox für den Hochaltar
der Minoritenkirche zu Antwerpen und unter dem Namen
,le coup de lance" bekannt. Museum von Antwerpen.
1 194
Aßgr! Cuyp, 1620-1691, 1101112141311, 541111,. 012 Schaf
lzerde.
Vor einer Scheune lagert eine Schafherde, von einem
auf seinen Stab gestützten Hirten und seinem Hunde bewacht.
Im Mittelgrund ein Bauer auf einem Esel und ein Bauern-
junge, im Hintergrund links ein Dorf. Bezeichnet auf einem
Stein links A. cuyp. Im Städclschen Institut zu Frankfurt a. M.
Holz. 0,50 : 0,75 m.
I l
FTLUZCZSCO Pesellzno, 1422-1457. Florentinische Schule.
Dar lßVunder der Papster Sylverler.
Links ist das in Gegenwart des Kaisers Konstantin voll-
zogene Wunder der WViederbelebung der beiden durch den
Hauch des Drachen getöteten Magier, die sowohl tot liegend,
wie erweckt knieend wiedergegeben sind, rechts die Be-
sänftigung des Ungeheuers durch den h. Papst dargestellt.
Die nach vorne blickende Gestalt links vom Kaiser zeigt
mntmasslich das Selbstbildnis des Künstlers. Eine der zwei
erhaltenen Predellentafeln eines sonst unbekannten Altarwerks.
(Ad. Venturi, Tesori d'Arte inediti di Roma.) Galerie Doria
zu Rom.
Holz.