Neunte
Vorlesung.
Inhalt. Der Oberschenkelknochen (Femur). Sein oberes Enclstück, Kopf,
Hals und Rollhügel. Hüftgelenk. Seine Bewegungen und deren
Grenzen. Querdurchmesser der Hüften und der Schultern beim Mann
und Weib. Aeussere Gestalt der Hüftgegend, besonders der Gegend
des grossen Rollhügels.
Der Femur, oder Oberschenkelknochen, ist ein
langer Knochen, der mächtigste im ganzen Skelett, und be-
steht, wie alle langen Knochen, aus einem Körper und zwei
Endstücken (Fig. 28). Wir werden zuerst sein oberes End-
stück betrachten, um uns über seine Gelenkverbindung mit
dem Hüftbein zu unterrichten.
Das
obere
Ende
des
Oberschenkelknochens
besteht
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einem durch einen Hals getragenen Kopf und zwei Roll-
hügeln, die an der Vereinigungsstelle des Halses mit dem
Körper des Knochens sitzen. Der Kopf des Oberschenkel-
knochens (5, Fig. 31) ist regelmässig rund und entspricht
drei Vierteilen einer Kugel; seine runde Obertiäche ist nach
innen gewandt, glatt und mit Knorpel überzogen mit Aus-
nahme einer kleinen Grube (6, Fig. 31), die unterhalb ihrer
Mitte liegt und einem im Inneren des Gelenkes verlaufenden
Bande, dem runden Bande, als Ansatzpunkt dient.
Der Hals des Oberschenkelknochens geht, in Gestalt eines
VOn vorne nach hinten etwas abgeplatteten Cylinderabschnittes
Von dem Grunde des Kopfes nach unten und aussen, und
setzt sich in einem stumpfen, nach unten innen Offenen