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Achte Vorlesung.
Stücken besteht, die erst in späterem Alter Verschmelzen.
Von diesen Stücken heisst das eine, obere, das Darmbein
(ileum); von den beiden anderen, unteren, heisst das vordere
das Schambein (os pubis) und das hintere das Sitzbein
(os ischii). Wie die Fig. 22 zeigt, vereinigen sich diese
drei Stücke in der Mitte des
Knochens, in der Gegend der
grossen Hüftgelenkspfanne und
bilden hier eine Art drei-
1 strahligen Stern, dessen Mittel-
? punkt fast genau dem Mittel-
punkt der genannten Gelenk-
_ QTZVL Pfanne entspricht. Wir werden
sehen, dass die Namen fast
aller Teile des Hüftbeines von
den Namen der drei es zu-
5 sammensetzenden Knochen-
stücke, Darmbein, Schambein,
Sitzbein, abgeleitet sind.
Das Hüftbein dejlliliniiqes, Seine drei ur. 1' ein der Außenfläche des
sliränälililääns Sgüglilegmgzairäluiälgalasflfilrixi: Hüftbeines (Fig. 23) unter-
kam; 7_ 5mm, voniem Dambeim scheidet man oben eine grosse
SmheL 5' 4' 5' iiiffbei"' 8' Scham" Fläche, die die äussere Darm-
beingrube genannt wird
(5, 6, Fig. 23), und durch zwei gebogene Linien, die Ansatz-
punkte der Gesässmuskeln, ausgezeichnet ist (4, 5, Fig. 23).
Unter dieser Fläche des Darmbeines liegt eine grosse, tiefe,
runde Grube, deren Form mit der einer Pfanne verglichen
worden ist, und die man deshalb die Gelenkpfanne nennt;
sie ist dazu bestimmt, den Schenkelkopf zur Bildung des
Hüftgelenkes aufzunehmen. Den Umfang dieser Grube bildet
überall ein wallartig vorragender Rand mit Ausnahme des
untersten Teiles, wo derselbe eine tiefe Einkerbung, den
grossen Hüftgelenkseinschnitt, zeigt; derselbe bildet ein wert-
volles Merkmal, um sich über die natürliche Lage des Knochens,
wenn man ein einzelnes Hüftbein oder auch ein ganzes Becken