Vorlesung.
Siebente
den Fingergliedern endigen. Dadurch erklärt es sich,
dass diese Sehnen am unteren Teil des Unterarms sichtbar
sind, aber in ihrem Verlauf durch die Hohlhand durch keiner-
lei Merkmal der äusseren Form kenntlich sind.
Die erste Reihe der Handwurzelknochen bildet durch
die vereinigten oberen Flächen ihrer drei ersten Knochen
eine gewölbte Gelenküäche, die sich in der Weise mit dem
Unterarm verbindet, dass das Kahnbein und Mondbein in der
Gelenkgrube am unteren Ende der Speiche liegen, während
das dreieckige Bein mit der Unterfläche des dreieckigen
Bandes in Verbindung steht (Fig. 18). Dieses Gelenk, das
Handwurzelspeichengelenk gestattet Bewegungen nach
vorne (Beugung der Hand) nach hinten, (Streckung der
Hand) und nach beiden Seiten (Neigung der Hand gegen
die Ellen- oder Speichenseite des Unterarmes). Andererseits
steht die erste Reihe der Handwurzelknochen mit der zwei-
ten in Gelenkverbindung und dieses Gelenk, das eigent-
liche oder mittlere Handwurzelgelenk zeigt eine
Art Verzahnung der beiden Reihen untereinander, da der
untere Vorsprung des Schiffbeines entsprechend dem kleinen
vieleckigen Bein in die zweite Reihe hineinragt, und der
Kopf des Köpfchenbeines entsprechend dem Mondbein in
die erste Reihe vorspringt. Beuge- und Streckbewegungexi
können also in dem mittleren Handwurzelgelenk ausgeführt
werden, aber seitliche Bewegungen sind sehr beschränkt
oder fast Null.
Es folgt aus dieser Anordnung: I. dass die Beuge- und
Streckbewegungen der Hand im Handgelenk sehr ausge-
dehnt sind und sowohl nach vorne wie nach hinten bis zum
rechten Winkel gehen können, da die Beweglichkeit des
Speichenhandwurzelgelenkes und die des mittleren Hand-
wurzelgelenkes bei diesen Bewegungen in gleichem Sinne
zur Geltung kommt; dass dagegen die Seitwärtsbewegung
nur beschränkt ist, da sie sich nur in dem Handwurzel-
speichengelenk vollzieht, und dieses Gelenk starke Seiten-
bänder besitzt, die straff genug sind, um die Ausgiebigkeit