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Vorlesung.
Dritte
kehrten V mit nach unten gewandter Oeffnung; dieser Ein-
schnitt wird seitlich durch die Kn0rpel_ der falschen Rippen
begrenzt, seine Spitze entspricht dem Ansatz des Schwert-
fortsatzes an den Körper des Brustbeines; dieser Einschnitt
ist an dem unversehrten Körper in Gestalt einer flachen Ver-
tiefung von der gleichen Form kenntlich, welche man als
Magengrube (wohl auch fälschlich als (rI-lerzgrubes) be-
zeichnet. An der Leiche und auch am Lebenden im Ruhe-
zustand gleichen die Umrisse dieser Vertiefung einem Spitz-
bogen, wenn aber der Körper eine kräftige Anstrengung
macht und tief Atem schöpft, weichen infolge der Erhebung
der Rippen die Knorpel der falschen Rippen stärker seitlich
von der Mittellinie ab, der Bogen wird niedriger und gewinnt
nahezu die Form eines Rundbogens. Andererseits sind nicht
gerade selten bei sehr muskelkräftigen Menschen die grossen
geraden Bauchmuskeln an ihrem oberen Ende, mit dem sie
die Knorpel der falschen Rippen bedecken, so dick, dass
ihre Form an Stelle der Knorpel Vortritt und dadurch die
Magengrube völlig die Gestalt eines Rundbogens erhält. Diese
einfache Rundbogenforrn ist fast ausschliesslich von den
griechischen Künstlern angenommen, was seine Begründung
darin findet, dass sie sehr kräftige Wettkämpfer als Vorbilder
benutzten, deren Gestalt sie während der gymnastischen
Wettkämpfe,.also in einem Zustand beobachteten, wo durch
die Anstrengung der Brustkorb weit ausgedehnt war.