Volltext: Grundriss der Anatomie für Künstler

Zweiundzwanzigste Vorlesung. 
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Fussmuskeln. Der Fuss zeigt nicht nur wie die Hand 
Muskeln an seiner Sohlenfläche, sondern er hat auch einen 
Wohlausgebildeten Muskelkörper an der Rückenfläche, den 
gemeinsamen kurzen Zehenstrecker. 
Dieser Muskel (Extensor digitorum communis brevis) 
(11, Fig. 59 und I4, Fig. 60), besteht aus einem kurzen, 
platten Fleischkörper, der tiberkreuz auf dem Fussrücken an- 
geordnet ist, d. h. der schief von hinten aussen, nach vorne 
innen zieht. Sein hinterer äusserer Rand ist abgerundet 
und entspringt am oberen äusseren Ende des Fersenbeines, 
an dem Sinus tarsi (s. S. 118). Er geht von hier breiter 
werdend, nach vorne und innen unter den Sehnen des gemein- 
samen langen Streckers durch und zerfällt bald in vier Muskel- 
zacken, an deren jede sich eine Sehne anschliesst. Diese 
Sehnen kreuzen die des gemeinsamen langen Streckers so, 
dass sie eine Art Gitter mit rautenförmigen Maschen bilden, 
und gehen an die vier ersten Zehen, indem sie sich ent- 
weder am Gru-nd des ersten Gliedes anheften, oder mit der 
Sehne des langen Streckers verschmelzen. 
Dieser Muskel trägt zur Streckung der Zehen mit bei 
und verbessert durch seine schiefe Richtung den in entgegen- 
gesetztem Sinne schiefen Verlauf des langen Streckers. Wenn 
er sich verkürzt, wölbt sich sein Fleischkörper aussen und 
hinten von den Sehnen des langen Streckers sehr deutlich 
vor, da nichts darauf einschnürend wirkt und die Wölbung 
wird um so deutlicher, weil unmittelbar dahinter eine mehr 
oder weniger deutliche Einsenkung, die dem Eingang des 
aSinuS tarsix entspricht, vorhanden ist. 
Wir werden uns hier mit Betrachtung der Fusssohlen- 
muskeln nicht aufhalten. Was die äussere Form betrifft, so 
verdankt der Fuss alle Einzelheiten der Gestaltung des 
Knochengerüstes. Die Muskeln der Fusssohle runden die 
Vorsprünge des Skelettes ab, füllen einige Lücken oder Ver- 
tiefungen aus, aber ändern die Form .des Knochengerüstes 
in keinem wesentlichen Punkt. Andererseits sind die zahl- 
reichen hier vorhandenen Muskeln in der Regel sehr wenig
	        
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