Volltext: Grundriss der Anatomie für Künstler

Zweiuudzwanzigste Vorlesung. 
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in Gestalt eines prismatischen oder spindeligen F leischbauches 
herab, dessen unteres Ende sich allmählich zuspitzt, um am 
Beginne des unteren Drittels vom Unterschenkel in eine starke 
Sehne überzugehen. Diese Wendet sich mehr und mehr nach 
innen (2, Fig. 61), geht in schiefer Richtung über die Vorder- 
fläche des Schienbeines weg bis vor den inneren Knöchel, 
wo sie unter dem Ringband durchgleitet und so die Innen- 
seite des Fussrückens erreicht (3, Fig. 61); hier setzt sie sich 
an dem ersten Keilbein und dem Grunde des ersten Mittel- 
fussknochens an. Der Muskel wirkt als Beuger des Fusses, 
da er den Fussrücken der Vorderfläche des Unterschenkels 
nähert, und dreht zugleich die Fusssbitze unter leichter Er- 
hebung des inneren Fussrandes nach einwärts. Bei seiner 
Zusammenziehung zeichnet er alle Einzelheiten seiner Gestalt 
ab, also in der Höhe des Beines einen fleischigen Körper, 
der die vordere Kante des Schienbeines etwas überragt, und 
am Anfang des Fusses einen schief verlaufenden Strang, welcher 
sehr deutlich die Richtung der Sehne erkennen lässt. 
Der besondere Strecker der grossen Zehe (Ex- 
tensor hallucis propriusb) (5, Fig. 59) ist mit seinem 
Heischigen Körper zwischen dem vorhergehenden und dem 
folgenden Muskel versteckt. Nur seine Sehne, noch von 
einigen Muskelfasern begleitet, erscheint (2, Fig. 66) am untern 
Drittel der Vorderliäche des Unterschenkels nach aussen von 
der Sehne des Schienbeinmtiskels; sie verläuft wie diese, 
aber etwas weniger schief, geht unter dem Ringband am 
Anfang des Fusses hindurch und an dem inneren Teil des 
Fussrückens entlang (4, Fig. 61) bis an den Grund des zweiten 
Gliedes der grossen Zehe, wo sie sich anheftet. Wenn man 
die grosse Zehe kräftig nach oben zieht, streckt, ist diese 
Sehne in ihrem ganzen Verlauf deutlich sichtbar. 
Der gemeinsame Strecker der Zehen (Extensor 
digitorum pedis communis) (4, Fig. 59) entspringt ganz 
oben an der äusseren Rauhigkeit des Schienheines, nach 
aussen von dem Höcker des Schienbeinmuskels und an den 
drei oberen Vierteln der Innenfläche des Wadenbeines. Er
	        
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