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Vorlesung.
Zwanzigste
ungefähr am unteren Drittel des Aussenrandes von dem ge-
meinsamen Fingerstrecker hervor. Ihre Bäuche bilden hier,
d. h. also an dem Uebergang der Hinterfläche und Aussen-
seite des Unterarmes eine schiefe Vorwölbung, an Welche
sich alsbald eine Doppelsehne anschliesst, die über die Sehnen
der äusseren Handwurzelstrecker wegzieht an die Aussen-
fläche des griffelförmigen Fortsatzes der Speiche, wo sie in
eine vom Ringband der Handwurzel zum Kanal vervoll-
ständigte Rinne eintreten Am Aussenrand der Hand-
wurzel bilden diese beiden Sehnen eine sehr deutliche Vor-
Wölbung, die sich scharf unter der Haut abzeichnet, wenn
man den Daumen kräftig gegen die übrigen Finger spreizt.
Endlich am Grunde des Mittelhandknochens für den Daumen
trennen sich die beiden Sehnen, indem die eine, die des
langen Abziehers, hier aufhört und sich an den Grund dieses
Knochens ansetzt, Während die andere, die des kurzen Streckers,
bis an den Grund des ersten Daumengliedes geht.
Der lange Daumenstrecker (Extensor pollicis
longus) (9, Fig. 56), tritt wie die vorhergenannten an der
Aussenseite des gemeinsamen Fingerstreckers hervor, aber
tiefer. Es wird nur die Sehne desselben äusserlich sichtbar,
und verläuft fast senkrecht nach unten, um an der Rück-
seite des unteren Speichenendes durch einen Faserring zu
treten, um den sie sich wie um eine Rolle herumbiegt. Sie
gelangt so auf die Rückseite der Handwurzel, wendet sich ganz
schräge nach aussen, kreuzt dabei nur die Sehnen der äusseren
Handgelenkstrecker (4) und erreicht den Grund des Mittel-
handknochens vom Daumen, wo sie neben die Sehnen des
kurzen Daumenstreckers tritt, um noch tiefer als diese herab-
steigend, sich an dem zweiten, letzten Daumenglied anzu-
heften. Die beiden Sehnen des langen Abziehers und kurzen
Streckers einerseits und des langen Daumenstreckers anderer-.
seits, umschreiben an dem äusseren Teil der Rückseite des
Handgelenkes eine dreieckige Figur, deren Spitze dem An-
satzpunkt des Daumens, deren Grundfläche dem unteren Ende
der Speiche entspricht. Wenn man den Daumen und Zeige-