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Vorlesung.
Neunzehnte
dieren und 5. eine tiefe hintere Muskelgruppe, von welcher
wir nur das anführen, was zum Verständnis der durch ihre
Sehnen bedingten Gestaltung am Handgelenk nötig ist.
Vordere oberflächliche Muskeln. Diese Muskeln
entspringen alle in einer gemeinsamen Fleischmasse von dem
inneren Oberarmknorren, an welchen sie sich anheften,
ohne seine Höhe zu überschreiten, so dass auf der Innen-
seite des Ellenbogens im Gegensatz gegen die Aussenseite
die Muskelmassen des Unterarrns nicht auf die entsprechende
Seite des Oberarmes hinanreichen. Wenn man vom inneren
Oberarmknorren vier Linien zieht, deren erste auf die Mitte
der Speiche, deren zweite auf die Aussenseite der Hand ge-
richtet ist, während die dritte die Mitte, die vierte den Innen-
rand der Hand trifft, so werden diese vier Linien von denen
die erste sehr schief verläuft, während die anderen sich
immer mehr der senkrechten nähern, uns die Richtung jedes
einzelnen von den vier oberflächlichen vorderen Arm-
muskeln angeben. Es sind das in derselben Reihenfolge
wie diese Linien, d. h. also von aussen nach innen, der
runde Einwärtsroller, der äussere Handwurzellyeuger,
der lange I-Iohlhandmuskel, und der innere Hand-
wurzelbeuger.
Der runde Einwärtsroller (Muse. pronator teres),
(6, Fig. 55) ist in seiner ganzen Ausdehnung in der man
ihn am enthäuteten Körper sieht, fleischig. Vom inneren
Oberarmknorren aus verläuft er schief nach unten und aus-
sen, verschwindet unter den äusseren Unterarmmuskeln (dem
langen Auswärtsroller) und erreicht die Speiche, um welche
er sich etwas herumschlägt und sich in der Mitte ihrer Aussen-
seite ansetzt. Seine Verkürzung hat also die Wirkung, die
Speiche nach vornen und innen zu rollen, d. h. die Pro-
n ation auszuführen. Der Muskel bildet den sehr schief
verlaufenden Innenrand einer dreieckigen Grube, deren senk-
rechter Aussenrand durch den langen Auswärtsroller gebildet
wird (12, Fig. 55). In dieser Grube liegen die unteren Enden
des Biceps und des inneren Arrnmuskels, welche sich an