Vorlesung.
Achtzehnte
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denen Einzelheiten, die sehnige Fläche über dem Ellen-
bogenfortsatz, die Muskelwülste, die sie beiderseits um-
grenzen, und die beiden Fleischbäuche, die von ihr nach
oben aufsteigen, werden in sehr ausgeprägter Weise sicht-
bar, wenn man sich bemüht, unter Ueberwindung einer
Kraft, die den Arm gebeugt halten Würde, den Arm aus-
zustrecken. Dass der dreiköpfige Armmuskel der Streck-
muskel des Armes ist, braucht ja gar nicht besonders her-
vorgehoben zu werden.
Wir haben nicht nur zum Zweck übersichtlicher Dar-
Stellung die Oberarmmuskeln als vordere und hintere unter-
schieden, sondern diese Unterscheidung dient uns auch zur
anatomischen Erklärung ihrer äusseren Formen; es zieht
nämlich auf jeder Seite des Armes an seinem inneren, wie
an seinem äusseren Rande eine Furche herab, welche die
vorderen und hinteren Muskeln voneinander trennt. In jeder
dieser Furchen liegt eine sehnige Scheidewand, das innere
und äussere Zwischenmuskelband, deren Ränder einerseits
an die entsprechende Seite des Oberarmbeines, andererseits
an die allgemeine Sehnenscheide, die das ganze Glied um-
hüllt, angeheftet sind; es ist also diese Sehnenscheide in
zwei senkrechten Linien, die den Zwischenmuskelbändern
entsprechen, leicht gegen den Oberarm eingezogen und das
bedingt in der äusseren Gestalt die beiden Furchen zwischen
den vorderen und hinteren Muskeln.
Die innere Furche beginnt am unteren Ende des Raben-
schnabel-Armmuskels und reicht bis an den inneren Ober-
armknorren; oben ist sie ein wenig verwischt, Weil an dieser
Stelle zahlreiche Nerven und Gefässe mit dein sie begleiten-
den Zellgewebe den Raum zwischen den Muskeln ausfüllen;
unten erweitert sie sich und geht allmählich in die Innen-
iläche des Unterarmes über.
Die äussere Furche (Fig. 54) ist kurz. Sie beginnt
nämlich erst am unteren Ende des Schultermuskels und
reicht nicht bis an den äusseren Oberarmknorren, Weil die
ersten Muskeln an der Aussenseite des Unterarmes (siehe