Volltext: Grundriss der Anatomie für Künstler

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Vorlesung. 
Siebenzehnte 
falttmg seiner Kraft sich beiindet.  (Man nennt die Lage, 
in welcher ein Muskel senkrecht auf seinen Hebel wirkt, 
(das Momenb) desselben; wir können also sagen, der Schulter- 
muskel hat kein KlWOIIICHUn) 
Wenn wir die Verhältnisse der drei Ränder des Schulter- 
muskels jetzt beschreiben, werden wir dabei die Einzelheiten 
in der Gestaltung der Schulterrnuskulatur zusammenfassend 
betrachten. I. Der obere Rand des Schultermuskels ent- 
spricht mit seinem Ansatz an dem Vorderrand des Schlüssel- 
beines und an dem Hinterrand der Schultergräte dem An- 
satz des Kapuzenmuskels an dem gegenüberstehenden Rand 
derselben Knochen (Fig. 53). Schlüsselbein, Schulterhöhe 
und Schultergräte bilden also eine Art knöchernen Schalt- 
stückes zwischen Kapuzenmuskel und Schultermuskel, und 
thatsächlich bilden bei Tieren, die kein Schlüsselbein haben 
und deren Schultergräte wenig entwickelt ist, die Faserzilge 
des Schultermuskels die unmittelbare Fortsetzung der Fasern 
des Kapuzenmuskels; man lindet beispielsweise ein solches 
Verhalten beim Pferd.  2. Der Vorderrand des Schulter- 
muskels wird von dem entsprechenden Rand des grossen 
Brustmuskels nur durch einen spaltförmigen Zwischenraum 
getrennt, welcher unten ganz eng ist, oben ein wenig breiter, 
und sich hier in Gestalt eines kleinen langgezogenen Drei- 
ecks zeigen kann, dessen Grundfläche dem Mittelteil des 
Schlüsselbeines entspricht. Dieser Zwischenraum tritt bei 
gleichzeitiger Zusammenziehung beider Muskeln, wenn der 
hinten zurückgehaltene Arm nach vorne und oben angezogen 
wird, wie wenn wir eine Last hinter uns her schleifen, sehr 
deutlich hervor; er dient einer kleinen Blutader (vena cepha- 
lica) als Durchtrittsstelle, und diese kann unter den ange- 
gebenen Verhältnissen anschwellen und sich vorwöllaen.  
3. Der Hinterrand des Schultermuskels endlich bildet eine 
Seite des dreieckigen Raumes in der Höhe der Untergräten- 
grube, welchen wir bei Besprechung des Rückens genauer 
beschrieben haben; unter ihn ziehen nacheinander einesteils der 
Untergrätenmtisikel und der kleine, runde Muskel, welche un-
	        
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