Volltext: Grundriss der Anatomie für Künstler

Fünfzehnte Vorlesung. 
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Der grade Bauchmuskel (11, 11, Fig. 51). Dieser 
Muskel bildet ein langes, breites Fleischband, beiderseits 
neben der Mittellinie des Bauches, der wveissen Liniea; 
er reicht von der Gegend der lilagengrtibebis an die Scham- 
beingegend und entspringt mit seinem oberen, breiteren Teil 
an den Knorpeln der siebenten, sechsten und fünften Rippe; 
das untere, schmale Ende setzt sich mittelst einer kurzen, 
weissglänzenden Sehne an das Schambein, zwischen Scham- 
beinstachel und Schamfuge.  Dieser Muskel bietet bezüg- 
lich der äusseren Form mehrere bemerkenswerte Eigentümlich- 
keiten; 1. liegt er in einer Art bindegewebiger Scheide, 
welche vorne durch die Aponeurose des grossen schiefen 
Bauchmuskels, hinten durch die des queren Bauchmuskels 
gebildet wird, so dass am enthäuteten Körper seine Gestalt 
halb durch das vor ihm hinziehende Blatt der Aponeurose 
verhüllt erscheint (5, Fig. 50 und die rechte Seite von 
Fig. 51). 2. Besteht er nicht aus Fasern, die ununterbrochen 
von den Rippenknorpeln bis an das Schambein verlaufen, 
sondern zeigt Unterbrechungen durch sehnige Querstreifen, 
an denen die Muskelfasern durch kurze Sehnenstränge er- 
setzt sind. (Fig. 50-51). Diese Querstreifen sind im all- 
gemeinen in dreifacher Zahl vorhanden; der unterste in der 
Höhe des Nabels, die beiden anderen in der Höhe der neunten 
und in der Höhe der siebenten Rippe; sie haften an der 
Wand der Muskelscheide fest, und da an der Stelle, wo sie 
sitzen, der Muskel dünner ist, bildet jeder eine mehr oder 
weniger regelmässige, "quer verlaufende Furche.  3. Der 
unter dem Nabel gelegene Teil des Muskels zeigt keine 
Sehnenstreifen mehr, aber er verschinälert sich stark nach 
dem Schambein zu, so dass sein äusserer Rand schief von 
oben iaussen, nach unten innen verläuft.  Diese Anordnung 
bedingt die schon oben ausführlich besprochene Thatsache, 
dass die schmale Furche zwischen dem grossen schiefen 
Bauchmuskel und dem graden Bauchmuskel sich unterhalb 
des Nabels zu einer dreieckigen" Fläche verbreitert, deren 
untere Grenze die Weichenfurche ist. 
	        
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