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Fünfzehnte
Vorlesung.
innen, nach unten aussen, die mittleren quer nach
die unteren schief von unten nach oben; es folgt
dass in dem äusseren Abschnitt des Muskels seine
aussen,
daraus,
Fasern
sich übereinailderlagern und kreuzen, in der YVeise, dass
die oberen vorne, die unteren hinten liegen, und so eine
schmalere, aber dickere Fleischmasse bilden (7, Fig. 49),
Welche der vorderen Wand der Achselhöhle entspricht und
sich mittelst einer kurzen, platten Sehne an den äusseren
Rand der Furche für den zweiköptigen Armmuskel am Ober-
armknochen ansetzt. (S. oben Seite 45 und Fig. 12.)
Der grossel Brustmuskel hat bei herabhängendem Arm
eine Form, an welcher wir vier Seitenränder unterscheiden
können, einen oberen äusseren, oder Schultermuskelrand (da
er den vorderen Rand des Schulterinuskels berührt, 12,Fig. 49),
einen zweiten, oberen, oder Schlüsselbeinrand, einen dritten,
inneren, oder Brustbeinrand, der nach innen gekrümmt ist,
und endlich als vierten den unteren äusseren oder Achsel-
höhlenrand, (der den unteren Rand der Vorderwand von
der Achselhöhle bildet). Wenn aber der Arm Wagerecht
ausgestreckt wird, und noch mehr, wenn er über die Wage-
rechte erhoben wird, liegen der Schlüsselbein- und der
Sehultermuskelrand in einer Linie, sie bilden eine Gerade,
so dass dann die Gestalt des Muskels einem Dreieck mit
nach innen gerichteter Grundfläche, (dem Brustbeinrand),
gleicht.
Der grosse Brustmuskel hat namentlich die Aufgabe,
den Arm dem Rumpf zu nähern; er springt äusserlich vor,
wenn wir die Arme Vorne über der Brust kreuzen. Auch
beim Klettern tritt er_sehr deutlich hervor, da er dabei den
Rumpf gegen den Oberarm als festen Punkt bewegt. Da
der Muskel in ähnlicher Weise vom Oberarm als festem
Punkt aus auch auf den Brustkorb allein wirken kann, und
durch Hebung der Rippen den Binnenraum desselben. er-
weitert (bei der Athmung); sehen wir ihn unter Umständen,
wo der Mensch alle Athemmuskeln anstrengt (beim Ringkampf,
in grosser Angst, im Todeskampf) sich zusammenziehen.