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Vorlesung.
Vierzehnte
genannt wird, und einen freien Teil, die Krone. Nach der
Gestalt der Krone kann man die Zähne in vier verschiedene
Arten einteilen, Welche an jeder Kieferhälfte in folgender
Weise von der Mitte nach aussen angeordnet sind. Zwei
Schneidezähne, ein Hundszahn (c, Fig. 42), zwei
kleine Backenzähne (b, Fig. 42) und drei grosseBacken-
zähne (m, Fig. 42). Die Backenzähne, die an dem hinter-
sten äussersten Teil des Zahnbogens liegen, werden durch
die Wangen verdeckt und wir haben von ihnen nur zu
sagen, dass sie durch eine aus mehreren Höckern zusammen-
gesetzte Krone ausgezeichnet sind (4 Höcker an den grossen,
2 an den kleinen Backenzähnen). Dagegen sind die Hunds-
und Schneidezähne bei geöffneten Lippen deutlich sichtbar.
Die Hundszähne haben eine kegelförmige, scharf zuge-
spitzte Krone; besonders stark sind dieselben bei den Fleisch-
fressern, z. B. dem Hunde entwickelt, daher auch ihr Name
Hundszähne.
' Die Krone der S chnei dezähne ist von vorne nach hinten
abgeplattet, rechtwinklig-viereckig mit einem oberen schnei-
denden Rand. Ihr gegenseitiges Grössenverhältnis ist ein
so gesetzmässig feststehendes, dass es hier erwähnt werden
muss; die beiden grössten Schneidezähne sind die mittelsten
des Oberkiefers, dann folgen in abnehmender Grösse die
oberen seitlichen, darauf die unteren seitlichen und endlich
die unteren mittleren, welche die kleinsten sind.
Das Gelenk des Unterkiefers mit dem Schädel,
das Unterkieferschläfenbeingelenk wird durch den Kopf des
Unterkiefers (I I, Fig. 42 und 29, Fig. 39) und die vor dem Ge-
hörgang, hinter der queren Wurzel des Jochfortsatzes ge-
legene Gelenkgrube am Schläfenbein gebildet. Diese Ge-
lenkgrube ist mit Knorpel überzogen, und ebenso auch die
NVurzel des Jochfortsatzes, die bei gewissen Bewegungen
mit dem Kopf des Unterkiefers in Berührung steht. Es wird
nämlich die Gelenkkapsel des Unterkiefergelenkes an ihrer
Anssenseite durch ein Band verstärkt, welches von dem
Vereinigungspunkt der beiden Jochbogenwurzeln nach unten