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aber nur einen Abschnitt zu betrachten haben. Es besteht
nämlich jedes Schläfenbein aus einem Abschnitt, Welcher dem
Schädelgrunde angehört und einem, der zu der Seitenwandung
der Schädelhöhle gehört; der erstere (basale) Abschnitt bildet
eine pyramidenförmige, sehr feste Knochenmasse (deshalb
auch Felsenbein, os petrosum, genannt), die die ein-
zelnen Teile des inneren Ohres einschliesst; der andere, zur
Seitenwand des Schädels gehörige (4, Fig. 39), bildet eine
unregelmässig gestaltete Knochenplatte an der Grundfläche
der Pyramide, und- enthält in ihrem mittleren Teil eine Oeff-
nung, den Gehörgang (31, Fig. 39), den Eingang in das
Felsenbein. Wenn wir diese Oeffnung des Gehörganges als
Ausgangspunkt nehmen,_finden wir an der, Aussentläche des
Schläfenbeins 1. hinter dem Gehörgang den Warzenteil
des Schläfenbeines (33, Fig. 39), der sich nach unten in einen
kegelförmigen, einer Brustwarze ähnlichen Vorsprung ver-
längert (deshalb processus mastoideus, Warzenfortsatz
von uamög, Brustwarze). 2. Ueber dem Gehörgang die
Schläfenbeinschuppe (4, Fig. 39), eine breite Knochenplatte
von halbkreisförmiger Gestalt, deren Rand sich mit dem
unteren Rand des Scheitelbeines verbindet (8, Fig. 30).
3. Vor dem Gehörgang einen stark vorspringenden Fortsatz,
der wagerecht nach vorne verläuft, um sich mit dem Joch-
bein zu verbinden (processus zygomaticus, den Joch-
beinfortsatz) und mit demselben den Jochbogen (arcus
zygomaticus) zu bilden. Der Jochbeinfortsatz entspringt
vom Schläfenbein mit zwei Wurzeln (Fig. 39), von denen
eine in der Längsrichtung oberhalb des Gehörganges von
hinten nach vorne verläuft, während die andere, quergerichtet,
am Grund des Schädels gelegen ist, und vor dem Gehör-
gang eine Gelenkgrube für den Gelenkfortsatz des Unter-
kiefers abgrenzt. Endlich unter dem Gehörgang zeigt das
Schläfenbein einen langen, spitzen, sehr scharf zulaufenden
Griffelfortsatz (processus styloideus), an dem einige
kleine Halsmuskeln sich ansetzen.
Alle die eben beschriebenen Knochen verbinden sich
D u v a l , Grundriss.