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Vorlesung.
Zwölfte
das wir unter der Bezeichnung unteres Sprungbeixi-
gelenk zusammenfassen können, Seitwärtsbewegungen aus-
zuführen vermag, vermittelst derer seine Spitze nach innen
und aussen gewandt, oder sein Innenrand gehoben, sein
Aussenrand gesenkt wird und umgekehrt. Dagegen erfolgen
die Beuge- und Streckbewegungen ausschliesslich in dem
oberen Sprunggelenk, d. h. in der oben beschriebenen Ge-
lenkverbindung des Sprungbeins mit denUnterschenkelknochen.
Die Knochen der vorderen Fusswurzelhälfte, das XV ürf el-
bein auf der Aussenseite, das Kahnbein mit den drei
Keilbeinen auf der Innenseite, vereinigen sich untereinander
mittelst ebener Flächen, die aber an ihren unteren, der F uss-
sohle zugewandten Rändern Rauhigkeiten zum Ansatz von
Zwischenknochenbändern besitzen; es genügt hier die Be-
merkung, dass alle diese Gelenke nur geringe Verschie-
bungen zulassen, zu dem Zweck, um der Gesamtheit
der vereinigten Knochen, dem Fussgewölbe eine gewisse
Elasticität zu verleihen, ohne dass doch die einzelnen Kno-
chen wirklich gegen einander beweglich sind. Bezüglich
der Besonderheiten an den einzelnen Knochen haben wir
anzuführen :
An
dem
Kahnbein
die
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nach
hinten abgeplattete, seitlich verbreiterte Gestalt, an dem
Würfelbein eine schiefe Rinne (I4, Fig. 38) an der unteren
oder Fusssohlenfläche zur Aufnahme der Sehne vom langen
Wadenmuskel. Von den drei Keilbeinen endlich, welche
man von innen nach aussen als erstes, zweites, drittes zählt,
ist das zweite das kürzeste, es reicht weniger weit nach
vorne als das erste und dritte, zwischen denen es liegt, so
dass in seiner Höhe die Linie zwischen Fusswurzel und
das
Mittelfuss eine Knickung zeigt, eine Einkerbung, in der das
hintere Ende des zweiten Mittelknochens liegt.
Nach vorne von der Fusswurzel befindet sich der Mittel-
fuss, der der Mittelhand entspricht, sowie die den Fingern
entsprechenden Zehen. Wir haben über diese Teile des
Skeletts nur wenige Worte zu sagen, da sie den ihnen
entsprechenden Teilen an der Hand gleichartig sind.