Elfte Vorlesung.
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Es sei hier nebenbei bemerkt, dass auch bei den Affen, den
(Vierhänderna, eine Pronation und Supination des Hinter-
fusses nicht möglich ist, und dass derselbe in dieser Hinsicht
wie in jeder anderen Beziehung als richtiger Fuss, nicht als
hintere Hand erscheint, wie man das nach der alten Bezeich-
nung Vierhänder annehmen könnte.
Durch ihre Vereinigung bilden die unteren Enden des
Wadenbeines und Schienbeines eine Gelenkgrube, in welcher
der Fuss, d. h. der obere Knochen der Fusswurzel, liegt.
Diese Grube zeigt drei Wandflächen, von denen zwei, die
obere und die innere durch das Schienbein gebildet werden,
und nur eine, die äussere, durch das Wadenbein. Die beiden
Seitenwandungen entsprechen zwei Knochenteilen, die die
Knöchel bilden, anatomisch als Malleoli bezeichnet,
und als innerer oder Schienbeinknöchel, und äusserer oder
Whdenbeinknöchel unterschieden werden (Fig. 32). Da der
innere Knöchel (S, Fig. 32) in Gestalt und Lage von dem
äusseren (II, Fig. 32) verschieden ist, erscheint es wichtig,
bei der Gestaltung dieser Knochenteile, deren Form unmittel-
bar unter der Haut zu Tage tritt, zu verweilen.
Wir haben zu bemerken, dass die Knöchel sich unter-
scheiden in ihrer Höhe gegenüber einer wagerechten Ebene,
in ihrer Lage gegenüber einer quergerichteten Ebene und
endlich in ihrerGestalt. 1. Bezüglich derLage zu einer
wagerechten Ebene überzeugt man sich auf den ersten Blick,
dass der äussere oder Wadenbeinknöchel tiefer liegt wie der
innere, was mit der schon erwähnten Thatsache im Einklang
steht, dass das Wadenbein oben nicht bis an die Höhe des
Schienbeines heranreicht, dafür aber sich Weiter nach unten
erstreckt als das Schienbein. 2. Was die Lage der Knöchel
zur queren Ebene (transversalen) anlangt, erklärt uns
die Erwägung, dass das Wadenbein aussen und inhen vom
Schienbein liegt, und dass diese Lage auch an den unteren
Enden der Knochen beibehalten ist, warum der äUSSCTC
Knöchel weiter nach hinten, der innere weiter nach vorne
gelegen ist. Eine durch den Mittelpunkt desinnerßn KnöChelß
Duval, Grundriss. 8