106
Zehnte
Vorlesung,
dass
den
sie jede weitere
Unterschenkel in
Bewegung verhindert, sie hält also
der angegebenen Lage zum Ober-
schenkel fest.
Aber es giebt noch eine andere wichtige Einrichtung,
die in demselben Sinne aber mit grösserer Kraft wirkt, d. h.
welche auch die Streckung hemmt; das sind die inneren
und äusseren Seitenteile der Kapsel, die jederseits durch ein
besonderes Band, Seitenband (Ligamentum laterale) ver-
stärkt werden.
Das innere Seitenband hat die Form eines platten Rie-
mens und ist mehr oder weniger innig mit dem entsprechen-
Y
M
l
a
5 W55
bi
4
Fig. 34.
Kniegelenk. Zustand der
Seitenbänder (a b) bei
der Beugung. 1 Ober-
schenkel. 2 Gelenkhöcker
des Oberschenkels. 3
Schienbein. 4 Waden-
bein. 5, 5 Stück von dem
halbmondfdrmigexx
Knorpel.
Fig. 85.
Kniegelenk. Anspan-
nung der Seirenbänder
bei Streckung des Bei-
nes. Der Abstand a b
ist hier grösser, wie
in der vorhergehenlien
Figur. Die Ziffern ha-
ben die gleiche Bedeu-
tung, wie bei dieser.
den Teil der Kapsel verschmolzen. Das äussere Seitenband
dagegen hat die Gestalt einer starken, runden Schnur, die
sich scharf von der Kapsel sondert, um so mehr, als ihr
unteres Ende nicht an das Schienbein, sondern an das Köpf-
chen des Wadenbeines neben dem Ansatzpunkt des zwei-
köpiigen Schenkelmuskels angeheftet ist (21, 21 Fig. 60).
Aber das Bemerkenswerteste an diesen Bändern ist die
Thatsache, dass ihre oberen Enden, die an den Seiten-
flächen der Gelenkknorren angeheftet sind, sich nicht in