Vorlesung.
Zehnte
103
Schenkelknochen entspricht. Was den äusseren Umfang des
oberen Schienbeinendes anbetrifft, so finden wir hier alle für
uns wichtigen Einzelheiten an seiner vorderen äusseren Fläche;
es sind das I. ganz nach vorne gerichtet, an der Vereini-
gungsstelle zwischen dem oberen Endstück _und dem Körper
des Schienbeins ein breiter abgerundeter Vorsprung, der
vordere Schienbeinhöcker (5 Fig. 32), welcher dem
oben genannten Kniescheibenband als Ansatzstelle dient.
2. Nach aussen und etwas nach hinten gelegen eine runde,
glatte, mit Knorpel überzogene Fläche, welche zur Gelenk-
verbindung mit dem Kopf des Wadenbeines bestimmt ist
(I0 Fig. 32). 3. In der Mitte einer leicht gekrümmten Linie
mit nach oben gerichteter Rundung, die von dem Schien-
beinhöcker an die Gelenkfläche verläuft, eine bei den ein-
zelnen Körpern mehr oder weniger stark ausgeprägte Vor-
ragung, die derVorsprung des vorderen Schienbein-
muskels heisst, nach dem Muskel, der daselbst entspringt.
Wenn man in dieser hier aufgezählten Reihe an Stelle
der Gelenkiläche für das YVadenbein, das Köpfchen des Kno-
chens selbst setzt, hat man das Verzeichnis der drei wesent-
lichen Knochenvorsprünge, die in dieser Gegend äusserlich
zu Tage treten, Schienbeinhöcker, Vorsprung des vorderen
Schienbeinmuskels, Wadenbeinköpfchen.
Das obere Ende oder das Köpfchen des Wadenbeines
(I0 Fig. 32) ist unregelmässig rundlich und liegt aussen und
etwas nach hinten an dem oberen Schienbeinende, erreicht
aber nicht die Höhe wie die Gelenkliächen dieses Knochens.
Es zeigt hinten einen spitzen, senkrechten Fortsatz, welcher
der Griifelfortsatz (processus styloideus) genannt wird, der
jedoch, da er von dem äusseren Seitenband des Kniees um-
fasst wird, welches sich an ihn anheftet, in der äusseren Form
nicht zur Geltung kommt.
Das sind die Knochenteile, die unmittelbar (Schenkel,
Schienbein, Kniescheibe) oder mittelbar (Wadenbein) zu dem
Kniegelenk gehören. Bei dem aufrecht stehenden Körper
ruhen die Gelenkknorren des Schenkels mit ihrer Unter-