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man wählen, denn auch bei den sieneser Grazien steht
der Nabel noch nicht zu tief. Freilich möchte dies Ver-
hältnis nicht mehr günstig. sein, wenn bei ihnen und
bei der erwähnten Venus die Linie der Schenkelbeugen
nicht einen so stumpfen Winkel mit einander machten.
Wenn die Grenze zwischen dem Bauche und dem
Schamberge bei aufrechter Stellung deutlich ist, so besteht
ein oft geübtes Verfahren darin, dass man eine gerade
Linie von der tiefsten Stelle derselben zur Halsgrube zieht
und auf dieser den Nabel so anbringt, dass seine Ent-
fernung von der Halsgrube doppelt so gross ist, als die
von der Grenze zwischen Bauch und Schamberg.
läjg.
X
Die Stellung des Nabels ist aber bei einem und dem-
selben Individuum wesentlich abhängig von der Körper-
haltung. XVenn der Rumpf in den Hüften geneigt wird,
also die Beckenneigung zunimmt, so tritt der Nabel nach
abwärts. Das Gegentheil tritt ein, wenn das Becken bis
zur Spannung des Lzgauzmzlznzz iZio-fcmorale aufgerichtet
wird. Wenn aber der Rumpftheil der Wirbelsäule gebeugt
wird, was wesentlich in den Lendcnwirbeln geschieht, so
rückt der Nabel relativ nach aufwärts, indem sich ihrn das
Brustbein nähert, also die Entfernung vom Nabel zur Hals-
grube verkürzt wird.
Wenn der Körper in den Lendenwirbeln vornüber-
gebeugt wird, so entsteht in den Bauchdecken oberhalb