Volltext: Schönheit und Fehler der menschlichen Gestalt

Punkt, einen Punkt, der der Achselhöhle näher liegt. Mir 
ist dies zuerst an einem St. Sebastian aufgefallen. Ich 
glaubte anfangs es mit einem Zeichenfehler zu thun zu haben, 
bin aber später zu der Ueberzeugilng gekommen, dass viel- 
mehr das Modell daran Schuld gewesen sei. 
Man sehe ein Oberarmbein gerade von rückwärts oder 
gerade von vorwärts an und denke sich durch das untere 
Drittheil eine Mittellinie, eine Axe gelegt. Dann denke man 
sich durch die obere Hälfte des Knochens eine ähnliche 
Mittellinie, eine ähnliche Axe gelegt, und man wird finden, 
dass die Richtung beider nicht genau zusammenfällt, sie 
machen verlängert einen immerhin sehr stumpfen Winkel 
mit einander. Die Veränderung in der Richtung des Knochens 
erfolgt in der unteren Hälfte des mittleren Drittheiles des- 
selben. Dieselbe bleibt n0cl1 sichtbar, wenn man den Knochen 
so dreht, dass die eigentliche Rückseite, d. h. diejenige, 
Welche am nach aussen gerollten Arme nach rückwärts sieht, 
mehr nach aussen gewendet wird, etwa so, wie es bei dem 
in die Seite gestemmten Arme geschieht, nur ändert sie 
dabei mehr oder weniger ihren Ort. Mit dieser Abweichung 
der Oberarmbeinrölire, die bei verschiedenen Individuen 
stärker oder schwächer sein kann, hängt der obenerivähnte 
Schönheitsfehler zusammen. Er wird zunächst auffällig ge- 
macht durch Magerkeit, d. h. durch Fettarmuth bei sonst 
gut entivickelter Musculatur. Letztere macht sogar die 
Täuschung, dass der Arm nicht ins Gelenk treffe bei fehler- 
hafter Gestalt des Knochens recht auffällig Wegen der Depres- 
sion, die zwischen den Ansätzen des Deltamuskels und den 
Ursprüngen des grossen Armstreckers entsteht, und wegen 
der Gestalt, welche kräftige Entwickelung der Bäuche des 
letzteren der Oberfläche der Rückseite des Oberarmes bei 
gleicher Entwickelung der Muskeln an der Beugeseite gibt. 
Nächst der Fetgrrmuth ist es die Länge des Olekranon 
(spitze Ellenbogen), welche die Täuschung verstärkt, wenn 
der Arm im rechten Winkel gebogen ist; weil dann der 
Ansatz der grossen Strecksehne weit nach hinten gerückt
	        
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